In einer Pressemitteilung erklärte heute der Bund Deutscher Radfahrer (BDR), dass er es bedauert, dass Jan Ullrich nach dem Urteilsspruch nicht die Chance nutzte, sein Dopingvergehen zuzugeben und «reinen Tisch» zu machen. Ullrich hatte auf Anraten seiner Berater die ganzen Jahre zu den Dopinganschuldigungen geschwiegen. Auch nach der Urteilsverkündung des CAS hat er lediglich Kontakte zum umstrittenen spanischen Mediziner Fuentes eingeräumt. «Es ist schade, dass er auch jetzt nur zugibt, was ohnehin jeder weiß und nicht die volle Verantwortung für sein Handeln übernimmt», sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping. Der Verband zeigte sich dennoch erleichtert, dass das langjährige Verfahren endlich ein Ende fand und man sich wieder voll auf den Sport konzentrieren kann.

«Was die Rechtsfolgen einer Sperre anbelangt, ist festzustellen, dass nach dem Regelwerk des BDR-Antidopingcodes eine Sperre auch für Nicht-Lizenzinhaber und damit auch für Jedermann-Veranstaltungen gilt, sofern sie unter die Statuten des BDR fallen. Das betrifft alle Veranstaltungen, die von einem im BDR lizensierten Verein ausgerichtet werden, die also offiziell genehmigt und im BDR-Breitensportkalender veröffentlicht sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Teilnehmer offiziell erfasst wird oder aus anderen Gründen mitfährt», heißt es in der Mitteilung des Verbandes. «Somit ist Ullrich bei keinen deutschen Jedermannrennen startberechtigt, die vom Bund Deutscher Radfahrer autorisiert sind», erklärte BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger.

Ullrichs Manager Falk Nier wollte die Sachlage zunächst prüfen. Zugleich bestätigte er, dass in Bielefeld der einzige Start Ullrichs in Deutschland geplant ist. 2011 war der frühere Telekom-Star unter anderem beim Ötztal-Marathon angetreten. In diesem Jahr werde dort wieder ein Start erwogen. Auch in den USA sind Amateurrennen geplant.