Amsterdam (rad-net) - Die dänische Profirennfahrerin Amalie Dideriksen will in der Saison 2020 um mehr Beständigkeit kämpfen, nachdem sie in der vergangenen Saison nur einmal das Podium erreicht hat. Die 23-Jährige konnte 2019 lediglich den Sieg bei der dänischen Meisterschaft für sich verbuchen. 2016 gewann die damals erst 20-Jährige Amalie Dideriksen die Weltmeisterschaften im Straßenrennen in Qatar und versucht seitdem, zu ihrer Form von damals zurückzufinden.
Im Interview mit «Cyclingnews» gab Dideriksen nun zu, in der durchwachsenen Saison 2019 auch positive Aspekte zu sehen: «Ich glaube, dass ich definitiv mehr wollte, als das letzte Jahr begann, deshalb war es ein sehr schwieriges Jahr für mich. Trotzdem kann ich auch etwas Positives mitnehmen. Ich wollte zwar mehr erreichen, bei den Ergebnissen, aber ich denke, dass ich mich weiterentwickelt habe und das muss ich aus 2019 mitnehmen.» Weiter hoffe Dideriksen in der beginnenden Saison nun auf mehr Siege, auch wenn sie noch keine expliziten Rennen nennen könne, da sie ihren Rennkalender noch nicht kenne.
Warum die letzte Saison so erfolglos geblieben ist, kann die Profiradsportlerin nicht wirklich erklären, doch sie habe vermutlich einfach nicht das Fünkchen gehabt, das den Unterschied an der Spitze des professionellen Sportes macht.
Drei Jahre ist nun der größte Erfolg ihrer Karriere her, der Sieg bei der Weltmeisterschaft in Katar, für den die damals 20-Jährige laut eigener Aussage noch gar nicht bereit gewesen war. «Das war eine riesige Überraschung für mich und alle anderen. Auf einmal haben die Leute von mir erwartet, auf dem Podium in jedem Rennen zu stehen, an dem ich teilnehme, aber an diesem Punkt war ich in meiner Karriere noch lange nicht», erzählt die Dänin heute. Es sei damals besonders schwierig zu akzeptieren gewesen, dass der Titel ihre Person oder Erfolgschancen nicht steigerte und die Arbeit gleich hart geblieben sei an der Spitze des Sportes. Trotzdem versuche sie weiterhin sich dort zu behaupten.
Die Folgen des Weltmeistertitels 2016 haben Dideriksen nachhaltig die Augen geöffnet: «Nachdem ich Weltmeisterin geworden war, hat sich vieles für mich verändert, denn es war schwierig, auf einmal so viel Aufmerksamkeit zu bekommen und vielleicht nicht alle Erwartungen erfüllen zu können. Das hat mir gezeigt, dass das Leben nicht so funktioniert.»
Seit sechs Jahren fährt die Amalie Dideriksen nun für den Rennstall Boels-Dolmans, gemeinsam mit anderen ehemaligen Weltmeisterinnen, wie Anna van der Breggen und Chantal Blaak. Das gemeinsame Training und die demokratischen Strukturen im Team, sollen Dideriksen nun dabei helfen, ihre Sorgen um zu hohe Erwartungen überwinden zu können und für die nächsten Rennen mehr Kontinuität zurückzugewinnen.