Zlin (rad-net) - Das war knapp: Beim Europacup-Finale der Radballer im tschechischen Zlin musste sich das deutsche Duo Marco Rossmann und Jens Krichbaum vom SV Eberstadt nur der österreichischen Paarung vom RC Höchst 2, Simon König und Florian Fischer, geschlagen geben, die damit den Cup zum zweiten Mal zusammen gewinnen konnten. Der RMC Stein mit den Cousins Bernd und Gerhard Mlady belegten den undankbaren vierten Platz.
Simon König aus dem siegreichen Team RC Höchst II scheint ein Spezialist in Sachen Europacup zu sein. Mit seinem Partner Florian Fischer spielt er seit 2010 zusammen und neben dem Titel 2011 stand er 2010 auf Rang drei und 2012 mit Platz zwei immer auf dem Treppchen. Zudem holte sich Simon König in den Jahren 2008 und 2009 mit dem inzwischen zurückgetretenen Ex-Weltmeister Dietmar Schneider den EC-Sieg.
Über das deutsche Pokalfinale in Klein-Gerau waren zwei BDR-Teams startberechtigt. In Gruppe 1 hatte der Meister und WM-Dritte SV Eberstadt es mit dem amtierenden Weltmeister RS Altdorf aus der Schweiz mit Dominik Planzer und Roman Schneider und dem späteren EC-Sieger RC Höchst II zu tun. Nach der 4:6-Pleite in den Gruppenspielen und dem zwischenzeitlichen 3:2-Sieg Altdorfs über RC Höchst II brauchte der SV Eberstadt zwingend einen Sieg gegen den Weltmeister RS Altdorf mit zwei Toren Differenz, um in die Endrunde zu gelangen. Mit 5:3 Toren wurde es eine Punktlandung und der Weltmeister aus der Schweiz war aus dem Rennen.
Der deutsche Pokal-Vize RMC Stein mit Bernd und Gerhard Mlady erlebte seine erste echte internationale Bewährungsprobe in der Eliteklasse. Diese 23-jährigen Youngster aus Franken fühlten sich in ihrer Rolle pudelwohl und überstanden die Vorrunde, indem sie den Ex-Weltmeister und WM-Vierten TJ Favorit Brünn mit Pavel Smid und Petr Skotak und das Team des Ausrichters Sokol Zlin sowie den Schweizer Pokalvizemeister RMV Mosnang hinter sich ließen. Lediglich gegen das neu formierte Team mit Ex-Weltmeister Patrick Schnetzer und dem Ex-Vizeweltmeister Markus Bröll vom RC Höchst I gab es eine klare 3:8-Niederlage.
In die Endrunde gingen die beiden deutschen Teams SV Eberstadt und RMC Stein mit der Hypothek der Niederlagen gegen RC Höchst II beziehungsweise I. Es wurde nun zu einem Ländervergleich Deutschland gegen Österreich. Zunächst holte SV Eberstadt mit 8:4 Toren den ersten Dreier in der Endrunde für sich. Der Clubkampf des RC Höchst ging mit 4:3 Toren an Schnetzer/Bröll, gut für den SV Eberstadt, weil man jetzt aus eigener Kraft noch EC-Sieger werden konnte. RC Höchst II behielt mit dem klaren 8:3 über RMC Stein die Oberhand und damit kamen die Mladys auf Rang vier.
Nun war der SV Eberstadt in der schwierigen Situation, einen Doppelerfolg des RC Höchst zu verhindern. Man brauchte nicht nur einen Sieg über das an diesem Tage noch ungeschlagene RC Höchst I, sondern es musste ein Sieg mit zwei Toren Differenz her. Mit einer Klasseleistung fertigte das «Team Rossbaum» aus Südhessen die Österreicher sogar mit 5:1 Toren ab. Damit war der SV Eberstadt und RC Höchst I und II bei sechs Pluspunkte gleichauf und es musste die Tordifferenz aus den internen Duell herangezogen werden, um die beiden Teilnehmer für das fällige Entscheidungsspiel zu ermitteln. Hier war wie gesagt das Glück auf Seiten des RC Höchst II. «Es war ein Spiel auf Augenhöhe, Eberstadt hat uns sehr zu schaffen gemacht», sagte der neue Europacup-Sieger Simon König.
«Schade, dass es nicht ganz geklappt hat, aber wir sind Zweiter. Das ist ein gutes Ergebnis», sagte Jens Krichbaum nach dem Finale.Dennoch konnten sich Krichbaum/Rossmann freuen, denn dieser Platz zwei brachte für die BDR-WM-Quali zwei Punkte auf ihr Konto. Nun führen sie mit fünf Punkten vor dem RMC Stein mit zwei und RV Gärtringen mit einem Punkt.