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Elizabeth Deignan gewann den GP de Plouay 2020 vor Elizabeth Banks. Foto: Trek-Segafredo/Getty Images
07.10.2020 15:37
Deignan denkt nicht ans Aufhören, sondern an Olympia und WM 2021

Otley (rad-net) - Die britische Rennfahrerin Elizabeth «Lizzie» Deignan hat bekannt gegeben, dass sie ihre Karriere zum Ende dieser Saison nicht beenden wird. Stattdessen hat die 31-Jährige verkündet, im nächsten Jahr bei den Olympischen Spielen in Tokio und den Weltmeisterschaften in Flandern auf einen Doppelsieg zu fahren. Im weiteren Sichtfeld habe die Fahrerin von Trek-Segafredo zudem auch die Weltmeisterschaften in Glasgow 2023 ins Auge gefasst.

Deignan kehrte erst im vergangenen Jahr zum Radsport zurück, nachdem sie Mutter ihrer ersten Tochter geworden war. Ursprünglich wollte sie dann nach der Heim-WM in Yorkshire und den Olympischen Spielen 2020 ihre Karriere zum Ende dieser Saison beenden. Mit der Verschiebung der Spiele auf das nächste Jahr, haben sich jetzt allerdings auch die Karrierepläne der Fahrerin verschoben.

Während Deignan in Yorkshire 2019 den 31. Platz bei den Weltmeisterschaften belegte, rollte sie in diesem Jahr in Imola als sechste über die Ziellinie. Bei der nächsten WM in Flandern will die Britin den Titel, sowie die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio. Diese Kombination gelang zuletzt Marianne Vos 2012 und Nicole Cooke 2008. «Ich hätte nie die Kombination in Betracht gezogen und für einzigartig befunden, aber ihr habt Recht. Nicole hat eine phänomenale Sache gemacht, und das ist seit Marianne Vos‘ Titel 2012 nicht mehr wiederholt worden. [...] Tokio und Flandern sind definitiv zwei Ziele im nächsten Jahr für mich», berichtete Deignan.

Bislang ist die Britin eine starke Saison 2020 gefahren, in der sie den GP de Plouay und direkt darauf La Course by Le Tour de France gewann und daraufhin die Women‘s WorldTour anführte. Erst kürzlich fügte sie ihrer Siegesserie noch den Ardennen-Klassiker, Lüttich-Bastogne-Lüttich hinzu, den sie im Alleingang mit neun Sekunden Vorsprung beendete.

Als nächstes stehen für die Fahrerin die Flandern-Rundfahrt am 18. Oktober und das erste Paris-Roubaix der Frauen am 25. Oktober auf dem Plan. «Ich möchte auf jeden Fall bei Paris-Roubaix starten, denn das ist eine großartige Möglichkeit und ich habe mich sehr gefreut, dass uns in diesem Pandemie-Jahr so etwas ermöglicht wird. Das ist einfach symbolisch dafür, wie sich der Frauen-Radsport entwickelt», freute sich Deignan über den Kopfsteinpflaster-Klassiker. Ihr geringes Körpergewicht könne zwar ein Nachteil bei dem Rennen bedeuten, doch trotzdem schaue sie zuversichtlich auf den Wettbewerb.

Mit den Erfolgen der laufenden und den Zielen der kommenden Saison, scheint der Gedanke an ein Karriereende, das eigentlich nach Auslaufen ihres zweijährigen Vertrag mit Trek-Segafredo Ende 2020 angedacht war, in weite Ferne gerückt zu sein. Tatsächlich denkt die Fahrerin bereits über die Weltmeisterschaften in Glasgow 2023 nach, um nach dem Wettbewerb in Yorkshire 2019, doch eine Chance auf den Titel bei einer Heim-WM zu erhalten: «Es ist lustig, ich sollte wahrscheinlich aufhören, über den Ruhestand zu sprechen, weil niemand mir glauben wird, wenn ich es tatsächlich tue. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass Tokio dieses letzte Rennen sein würde, aber das Leben ändert sich und geht weiter. Ich habe jetzt eine Familie und die Auszeit vom Radsport hat meine Liebe zum Sport komplett erneuert. Ich sehe Tokio nicht mehr als Ende, da bin ich sehr aufgeschlossen.»

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