Orleans (dpa) - Radprofi John Degenkolb hat auf der zweiten Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza den Tagessieg knapp verpasst. Der Erfurter vom Team Project 1t4i belegte auf dem Abschnitt von Mantes-la-Jolie nach Orleans über 185,5 Kilometer Platz drei.
Im Sprint musste sich Degenkolb nur dem Sieger Tom Boonen aus Belgien und dem Spanier José Joaquín Rojas geschlagen geben. Für Boonen war es der 100. Sieg seiner Profi-Karriere und der fünfte in dieser Saison.
In der Gesamtwertung führt nun der zweimalige Bahn-Olympiasieger Bradley Wiggins aus Großbritannien, der ebenso wie der zweitplatzierte Levi Leipheimer in der rund 20-köpfigen Spitzengruppe das Etappenziel erreichte. Wiggins hat sechs Sekunden Vorsprung auf den Amerikaner. Boonen folgt als Dritter mit sieben Sekunden Rückstand auf den Führenden. «Ich danke meinem gesamten Team. Sie haben heute alles dafür getan, dass ich in die beste Position für den Sprint gekommen bin», meinte der Belgier zu seinem Jubiläumserfolg.
Degenkolb hatte vor dem Rennen angekündigt: «Ich werde versuchen, in den nächsten Tagen Akzente zu setzen.» Bei Kilometer 160 musste er bei Regen und Wind wegen technischer Probleme den Materialwagen aufsuchen, kämpfte sich anschließend aber wieder in die Spitzengruppe zurück. «Meine Erkältung ist fast überstanden. Da die Fernfahrt auch Fahrt zur Sonne heißt, hoffe ich, dass ich gesund in Nizza ankomme», berichtete Degenkolb auf seiner Internetseite.
Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, der schon beim Prolog wegen einer Erkältung nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, verlor wie auch Andreas Klöden weiter an Boden. Beide Fahrer waren nicht in der Spitzengruppe vertreten. Am Dienstag geht es für über 194 Kilometer von Vierzon nach Le Lac de Vassivière.