Bern (rad-net) - Tanja Zakelj aus Slowenien ist neue Europameisterin in der Olympischen Cross-Country-Disziplin. Die Weltcup-Führende siegte in 1:34:33 Stunden mit 38 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Eva Lechner und 1:35 Minuten vor Maja Wloszczowska aus Polen. Hanna Klein aus Freiburg wurde mit 6:29 Minuten Rückstand gute 13., Nadine Rieder aus Sonthofen landete auf Platz 20 mit 9:11 Minuten Rückstand.
Nach den verletzungsbedingten Ausfall der beiden deutschen Asse Sabine Spitz und Adelheid Morath hatte Klein erwartungsgemäß nicht für eine Top-Ten-Platzierung sorgen können, erfüllte als 13. jedoch die Erwartungen.
Die Startphase misslang der Sportstudentin, weil sie in der Startrunde die Innenbahn wählte und eingeklemmt wurde. In der ersten Runde unterlief ihr ein unglücklicher Sturz, der sie wieder etliche Plätze gekostet hat. «Da war ich erst einmal durch den Wind. Irgendwann lief es dann wieder, aber ich war schon zu weit weg. So ganz die guten Beine hatte ich heute nicht», kommentierte die 25-jährige Hanna Klein ihr bisher bestes EM-Resultat in der Elitekategorie.
Nadine Rieder, die eigentlich als Sprinterin nominiert wurde, zeigte eine couragierte Leistung und fuhr als 20. ein respektables Ergebnis ein. «Ich habe aufgepasst, dass ich nie überziehe. Ich spüre, dass es auch im Cross-Country langsam vorwärts geht», erklärte Rieder im Ziel.
Im Kampf um Europameister-Ehren griff Tanja Zakelj in der vierten Runde aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe an, nachdem Katrin Leumann in einer steilen Bergauf-Passage an zweiter Stelle fahrend, vom Rad musste. Lechner konnte nicht vorbei und Zakelj hatte ein paar Sekunden Vorsprung. «Ich dachte, jetzt ziehe ich durch und bin Vollgas gefahren», erklärte Zakelj. Rasch hatte sie 15 Sekunden Vorsprung und baute den schließlich komfortabel aus.
Lechner ließ Maja Wloszczowska und Katerina Nash zurück. Die Polin hatte nach einer Aufholjagd gerade erst den Anschluss gefunden. «Ich war definitiv zu müde, um in diesem Moment zu reagieren und habe mich dann lieber auf die Bronzemedaille konzentriert», so Wloszcowska, die Nash am Beginn der letzten Runde abhängen konnte. Eva Lechner freute sich über ihre Silbermedaille. «Das ist okay. Ich habe versucht die Lücke zu Tanja zu schließen, aber es war nicht möglich», meinte Lechner.