London (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat im Streit mit dem internationalen Radsport-Verband ein Treffen mit dessen Chef Pat McQuaid abgelehnt.
«Wir haben einen Brief von Präsident McQuaid am Montag erhalten und sofort beantwortet. Wir wollen das nicht machen», erklärte WADA-Generaldirektor David Howman bei einem Mediensymposium in London. Es gebe bisher keine Informationen, dass es eine unabhängige Untersuchung des Skandals um Lance Armstrong nach den Richtlinien des WADA-Codes geben werde. Genau das hatte der Weltverband nach Bekanntwerden der Causa 2012 versprochen.
Die UCI und ihr umstrittener Präsident sowie die WADA hatten sich zuletzt in mehreren Pressemitteilungen gegenseitig scharf attackiert. Die Anti-Doping-Agentur warf der UCI vor, bei der Aufklärung der Affäre Armstrong nicht konsequent vorzugehen und sinnvolle externe Vorschläge zu ignorieren. Der Radverband wiederum bezichtigte die WADA offen der Lüge und veröffentlichte sogar persönliche Mails von WADA-Präsident John Fahey.
Die WADA will zwar in der Sache nicht nachgeben und nur eine sogenannte Wahrheits- und Versöhnungskommission akzeptieren, wenn sie völlig unabhängig untersuchen kann, schließt aber eine Kooperation nicht völlig aus. «Die Tür ist offen. Wir sind aufgeschlossen», sagte Fahey. «Ich bin ein Optimist.»
Vehement warnte Fahey zudem vor dem «wachsenden Einfluss der Unterwelt» auf den Handel mit Doping-Mitteln. «Da kann einfach Geld verdient werden», sagte er. Deshalb müssten die Regierungen verstärkt gesetzliche Maßnahmen ergreifen, um dem entgegenzuwirken.