Berlin (dpa/rad-net) - Erik Zabel will «aktiv im Kampf gegen Doping mitwirken». Das ist das Ergebnis eines ersten Treffens zwischen dem geständigen Ex-Radprofi und der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA.
Zabel wolle «verloren gegangene Glaubwürdigkeit seiner eigenen Person und des gesamten Radsports zurück gewinnen». Das teilte das von Zabel beauftragte Anwaltsbüro Kunz aus Koblenz im Auftrag ihres Mandanten mit. Weitere Gespräche mit der NADA seien «in den nächsten Wochen» geplant. Das erste Zusammentreffen am 5. August habe mehr als zweieinhalb Stunden gedauert und sei konstruktiv verlaufen.
Zabel hatte im Vormonat in der «Süddeutschen Zeitung» ausführlich Doping in seiner sportlichen Hochzeit beim Team Telekom und T-Mobile bis zum Jahr 2003 gestanden. 2007 hatte er erklärt, 1996 lediglich für eine Woche, und danach nie wieder, das Blutdoping-Mittel EPO ausprobiert zu haben.
Der Ex-Sprinter, der unter anderem sechsmal in Folge das Grüne Trikot bei der Tour de France gewonnen hatte, musste nach seinem zweiten Geständnis viel Kritik einstecken. Der 43-Jährige verlor im Anschluss seine Posten als Rennleiter der Veranstaltungen in Hamburg (Cyclassics) und Berlin (ProRace) und als sportlicher Leiter im russischen Katusha-Team.
Auslöser der Eingeständnisse Zabels in der «Süddeutschen Zeitung» waren die Ergebnisse einer französischen Senats-Kommission am 24. Juli. Darin waren nachträglich vorgenommene Doping-Analysen der Tour de France 1998 veröffentlicht worden. Zabel und weitere Sportler unterschiedlichster Sportarten waren so nachträglich wissenschaftlich des Dopings überführt worden. Eine sportjuristische Handhabe besteht jedoch nicht.