Evian-les-Bains (dpa) - Topfavorit Alberto Contador hat das 6,8 Kilometer lange Zeitfahren zum Auftakt der 62. Dauphiné Libéré in den französischen Alpen gewonnen.
Der Spanier verwies in 8:42 Minuten den Amerikaner Tejay van Garderen mit zwei Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz. Bester deutscher Radprofi bei dem anspruchsvollen Kampf gegen die Uhr wurde 14 Sekunden zurück der Erfurter Patrick Gretsch auf dem 6. Platz.
Vor dem Start hatte Contador offensichtlich tiefgestapelt. «Ich befinde mich in der Aufbauphase für die Tour de France», erklärte der Vorjahresdritte, der seit dem 25. April kein Rennen mehr bestritt. «Bei mir läuft es Tag für Tag besser, dennoch lässt mein körperlicher Zustand es nicht zu, um den Gesamtsieg zu fahren», sagte der zweifache Toursieger aus Madrid. Sein wegen Dopings gesperrter Landsmann Alejandro Valverde, Sieger der vergangenen beide Jahre, ist nicht am Start der Sieben-Etappen-Fahrt über insgesamt 1080 Kilometer.
Auch in den Bergen rechnet sich Kletterspezialist Contador nach seinen öffentlichen Bekenntnissen keine Siegchancen aus. Der 27- jährige Spanier, der die Tour-Generalprobe durch die französischen Alpen noch nie gewann, will nach eigenen Angaben in erster Linie seine neue Zeitfahrmaschine testen. Die beste Gelegenheit dazu hat er am Mittwoch beim 49 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Monteux nach Sorgues. Ein erster Test am Sonntag auf der Spezialmaschine verlief vielversprechend.
Nach einer Inspektionsreise durch die Pyrenäen glaubt Contador, der in dieser Saison drei von vier Rundfahrten gewann, bei denen er am Start war: «Die kommende Tour wird schwerer als die vergangene und die Entscheidung über den Gesamtsieg wird in der letzten Woche in den Pyrenäen fallen.»