München (rad-net) - Cannondale-Profi Manuel Fumic ist neuer Laureus-Botschafter. Dem Kirchheimer wurde von Tennis-Legende Boris Becker bei einer Benefiz-Gala in München seine Ernnenungsurkunde überreicht.
«Eigentlich hätte mich Franz Beckenbauer ernennen sollen, doch der kam zu spät. Aber mit Boris Becker war es auch sehr nett», sagt Manuel Fumic lachend. Der 32-Jährige steht damit in einer Reihe mit weiteren 23 deutschen und österreichischen Sport-Größen, die als Laureus-Botschafter tätig sind, darunter Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch, Ex-Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann, Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt oder Forrmel-1-Pilot Nico Rosberg.
Die Laureus-Stiftung ist vor allem für die Kür der Welt-Sportlers des Jahres bekannt. Die von Daimler und dem Schweizer Luxusgüter-Konzern Richemont (Cartier, IWC, Montblanc) getragene Stiftung unterhält in Deutschland und Österreich 13 Projekte zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder.
Wie es dazu kam, dass der Mountainbiker in diesen illustren Kreis aufgenommen wurde? Die Initiative kam «von Jemandem bei Daimler, der mich vorgeschlagen hat», erzählt Fumic im Gespräch mit «rad-net». Daraufhin sei er kontaktiert worden und es habe ein Gespräch in Stuttgart gegeben. Offenbar konnte der Olympia-Starter von London überzeugen. Danach wurde er von der deutschen Sektion vorgeschlagen und das internationale Board der Laureus World Sports Academy in London musste dann noch sein Okay geben.
In der Laureus World Sports Academy sitzen wiederum Sport-Legenden wie der englische Fußball-Weltmeister von 1966 Bobby Charlton, der siebenfache Schwimm-Olympiasieger von 1972 Mark Spitz, Ex-Tennis-Star Martina Navratilova oder der fünffache Tour-de-France-Sieger Miguel Indurain. Vorsitzender ist 400-Meter-Hürden-Olympiasieger Edwin Moses aus den USA.
Am vergangenen Samstag bekam Fumic schließlich im Hotel Bayrischer Hof vor mehreren hundert Menschen von Laureus Academie-Mitglied Boris Becker die Ernennungsurkunde als Laureus-Botschafter überreicht. Bei der Gala in München ging es vor allem um das Sammeln von Spenden-Geldern. «Es war eine tolle Atmosphäre und ich hatte viele coole Gespräche», erzählt Fumic.
Was aus dieser Botschafter-Rolle künftig für Aufgaben auf ihn zukommen? «Ich werde mir ein paar Projekte näher anschauen und dann entscheiden, welche ich unterstütze», so Fumic. Am Freitag war in München das Projekt «Kicking Girls» vorgestellt worden, das Mädchen mit Migrationshintergrund ermöglichen soll, Fußball-AGs an ihren Schulen beizutreten, an Turnieren teilzunehmen und eine Trainerassistentinnen-Ausbildung zu absolvieren, um später selbst als Mentor fungieren zu können.
Ein anderes Projekt existiert in Stuttgart und heißt «move&do». Ausgebildete Sport- und Erlebnispädagogen kommen mit einem mobilen Angebot an Erlebnis-Pädagogik zu Schülern, um Schlüsselqualifikationen wie soziales Verhalten und Persönlichkeitsbildung zu fördern. Bob-Olympiasieger Christoph Langen ist dort schon ein Schirmherr, Manuel Fumic könnte ein weiterer werden. «Das werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Es ist etwas völlig Neues für mich, eine neue Aufgabe und Herausforderung», sagt Fumic mit Vorfreude auf die Projekte.
Der zweifache Familienvater würde gerne auch irgendwann in der Zukunft ein eigenes Projekt mit anschieben, am besten «was Radsport-spezifisches». Aber das sei nicht so einfach, betont der WM-Fünfte. «Die Kriterien sind anspruchsvoll.» So wie seine neue Rolle als Laureus-Botschafter.