Berlin (dpa) - Der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat sich erstmals öffentlich zum Dopingfall Lance Armstrong geäußert.
«Ich habe ein paar Tage gebraucht, um die gesamte Dimensionen zu überblicken. Ich bin schockiert vom Ausmaß und der Systematik des Betruges», sagte der Wahlschweizer der Nachrichtenagentur dpa. «Jetzt ist es wichtig, dass das aufgearbeitet wird und wir jungen Fahrer wie André Greipel, John Degenkolb, Marcel Kittel oder ich eine faire Chance erhalten, weil wir damit nichts zu tun haben», erklärte Martin, der am Sonntag beim Chrono des Nations in Frankreich seine Saison beendet.
Durch den Ausstieg des niederländischen Rabobank-Sponsors würden «wieder Leute ihre Jobs verlieren, die für die Situation nichts können». Die Reaktion des Geldinstituts sei ein «schlechtes Signal» für den Radsport.
Am Mittwoch hatte sich schon Sprinter Greipel vom Dopingskandal erschüttert gezeigt. Der Rostocker plädierte dafür, «dass der Kampf gegen den Betrug und den ergaunerten Erfolg unbedingt weiter fortgesetzt werden muss». Er wolle der «Jugend und den Menschen da draußen weiterhin zeigen, dass es auch anders geht: Fair und vor allem ehrlich».