Albstadt (rad-net) - Der UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt freut sich auf einen Stargast: Straßen-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Marianne Vos aus den Niederlanden hat ihren Start bei den «Gonso Albstadt MTB Classic» am 19. Mai angekündigt.
Seit dem Juniorenalter hatte die 25-Jährige keine Mountainbike-Rennen mehr bestritten, aber nachdem sie sich den Traum von Gold auf der Straße erfüllt hat, suchte Vos eine neue Herausforderung. Aufgrund der langen Abwesenheit vom Cross-Country-Metier hatte sie viel Respekt vor den fahrtechnischen Anforderungen. Sehr professionell ging sie auf Zypern in ihr erstes MTB-Rennen, nach einigen Einheiten Technik-Training mit dem früheren Downhill-Profi Oscar Saiz. Prompt gewann sie das Rennen. «Das hat alle meine Erwartungen übertroffen», bekannte sie danach.
Dieses Jahr soll ein «Lehrjahr» sein, sagt Marianne Vos. Ein Lehrjahr auf dem Mountainbike, das sie zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 führt. Das soll die nächste Radsport-Disziplin sein, in der sie Olympisches Gold anpeilt. «Mountainbiken habe ich nie aus den Augen verloren. Als Juniorin habe ich das immer gemocht», erklärte sie in einem Interview. «Es ist toll, keine Frage, dieser Sport macht Spaß.»
Zwei MTB-Rennen in den Niederlanden hat sie gewonnen, gerade war die Straßenprofi-Fahrerin von Rabobank-Giant/Liv mit dem Giant Pro XC-Team bei den Sea Otter Classic in Kalifornien und gewann auf dem Mountainbike zwei weitere Wettbewerbe.
Danach wollte sie eigentlich erst im Juni im italienischen Val di Sole ihren ersten MTB-Weltcup überhaupt bestreiten, doch die Pläne wurden noch einmal überdacht. «Ich wollte zuerst Val di Sole fahren, aber das ist direkt vor den nationalen Meisterschaften auf der Straße. Deshalb habe ich mich entschieden Albstadt zu fahren. Es ist schön, den ersten Weltcup der Saison zu fahren, weil da noch alles sehr offen ist», so Vos.
Jetzt wird sie also auf der Schwäbischen Alb ihre Premiere feiern und das Publikum dort darf sich auf eine großartige Radsportlerin freuen, die das Feld von hinten aufrollen wird, obwohl sie selbst eine sehr zurückhaltende Prognose abgibt. «Für mich geht es in diesem Rennen nicht um das Resultat, sondern viel mehr darum Erfahrungen zu sammeln. Ich muss irgendwo mitten im Feld starten und ich hoffe, dass ich ein reibungsloses Rennen fahren kann, vom Start bis zum Ziel», sagt Marianne Vos voller Respekt.
Sie muss von hinten kommen, denn die Weltranglistenpunkte reichen aktuell nur für Platz 108. Allerdings ist sie als beste Cross-Fahrerin der Welt damit vertraut sich im Feld zu behaupten und es dürfte nicht allzu lange dauern, ehe man sie weit vorne zu sehen bekommt, trotz der verhaltenen Prognosen.
«Ich habe Gutes gehört über den Kurs, physisch sehr anspruchsvoll, aber die technischen Passagen werden auch in meinem Fokus sein», blickt Marianne Vos voraus.