Schaffhausen (dpa) - Nach 1246 Kilometern entschieden ganze vier Sekunden: Der 38-jährige US-Radprofi Levi Leipheimer hat die 75. Tour de Suisse mit einem mächtigen Schlussspurt gewonnen.
Dem Teamkollegen von Andreas Klöden reichte im abschließenden 32,1 Kilometer langen Zeitfahren der dritte Platz, um den Italiener Damiano Cunego noch abzufangen und von der Spitze zu verdrängen. Den Tagessieg in Schaffhausen hatte sich Olympiasieger und Weltmeister Fabian Cancellara (Schweiz) gesichert, der Klöden (+9 Sekunden) auf den zweiten Platz verwies. Leipheimer nahm dem schwachen Zeitfahrer Cunego im Kampf gegen die Uhr 2:03 Minuten ab.
Den Sieg im Kampf gegen die Uhr holte sich erwartungsgemäß der Lokalmatador, der schon den Prolog in Lugano gewonnen hatte. Cancellara sicherte den Sieg auf der Abfahrt vom Opfertshofner. Allerdings war ihm Routinier Klöden, der im Verlauf der Schweizer Rundfahrt nicht viel gezeigt hatte, gefährlich nahe gerückt. Der RadioShack-Profi, der in seinem Team auch eine Trumpf für die kommende Tour de France sein soll, verschenkte seinen möglichen Tagessieg auf den letzten fünf Kilometern.
Ansonsten bot die klassische Tour-Generalprobe aus deutscher Sicht nicht viel aufregendes. Die erwarteten Sprint-Duelle zwischen Mark Cavendish (England) und André Greipel (Hürth) fielen aus. Für beide reichte es nie, in einen Sprint entscheidend einzugreifen. Neben Klöden zu Beginn beim Prolog (5.) und zum Abschluss ließ noch Linus Gerdemann als Tempomacher am Berg für seinen Kapitän Andy Schleck ein wenig aufhorchen.
Er scheint für die Tour gerüstet, was auch der Luxemburger Schleck von sich behauptet. «Mein zweiter Platz hat mir Motivation gegeben. Die Form stimmt», hatte er am Freitag in Serfaus erklärt. Andy Schleck will nach Rang zwei im Vorjahr in Frankreich den Spanier Alberto Contador diesmal unbedingt bezwingen.
Am Samstag hatte der Slowake Peter Sagan im Ziel der 8. Etappe in Schaffhausen nach 167 Kilometern seinen zweiten Tagessieg gefeiert.