Potsdam (dpa) - Doppel-Olympiasieger Robert Bartko sieht keine Chance mehr auf weitere Nationalmannschafts-Starts für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Auch die Olympischen Spiele 2012 in London spielen für den 35-Jährigen keine Rolle mehr.
«Die Kluft zwischen Verband und mir ist zu groß. Ich mache mir keine Hoffnungen mehr auf Olympia - schade. So musste es nicht zu Ende gehen», erklärte Bartko in der «Lausitzer Rundschau». Der Potsdamer hatte 2000 in Sydney die Einer- und Mannschaftsverfolgung gewonnen und danach viermal WM-Gold geholt.
Bartko war zuletzt 2010 bei der WM in Kopenhagen Vierter im 2012 erstmals olympischen Mehrkampf Omnium. Danach war er für das schlechte Abschneiden des deutschen Bahnvierers maßgeblich verantwortlich gemacht und seitdem international vom BDR nicht mehr berücksichtigt worden. Eine Weltcup-Teilnahme 2011/12 mit dem Track-Team LKT Brandenburg und eine mögliche Qualifikation für seine vierten olympischen Spiele nach 1996, 2000 und 2004 hat eine Regeländerung des Weltverbandes UCI zunichte gemacht.
«Die Perspektivlosigkeit im Verband hat mich jetzt zum Umdenken gezwungen», sagte Bartko, der aber noch nicht an ein Karriereende denkt. «Meine Deadline sind die 40», erklärte der 16-fache deutsche Meister, der im Oktober in Potsdam ein Bachelor-Studium aufnehmen wird. Sportlich will sich der 18-fache Sixdays-Sieger vor allem weiter im Sechstagegeschäft mitmischen.