Berlin (dpa) - Ex-Radprofi Jan Ullrich (36) muss mit einem neuen Strafverfahren rechnen.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg prüfe, ob einer Beschwerde gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens wegen Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung und wegen versuchten Betrugs stattgegeben wird, erklärte deren Sprecher Bernd Mauruschat.
Die Behörde bestätigte, dass von Michael Lehner, dem Anwalt des Anti-Doping-Aktivisten Werner Franke eine «vorsorgliche Beschwerde» eingegangen ist. Diese sei erforderlich gewesen, um Fristen nach dem ursprünglich eingestellten Ermittlungsverfahren gegen Ullrich Mitte Juli einzuhalten. Am Freitag hatte das Oberlandesgericht Hamburg eine Ullrich-Klage gegen Franke abgewiesen. Der inzwischen an einem Burnout-Syndrom erkrankte Ullrich hatte gegen die Franke-Äußerung geklagt, dem mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes mindestens 35 000 Euro gezahlt zu haben.
Es sei eine weitere Begründung für die Beschwerde angekündigt worden. «Die Staatsanwaltschaft prüft dann, ob ihr stattgegeben werden wird. Es besteht für die Beschwerde aber kein Zusammenhang mit dem Urteil von diesem Freitag», sagte Mauruschat der Nachrichtenagentur dpa.
«Nun kann doch nur logisch folgen, dass strafrechtliche Ermittlungen wegen falscher Versicherung an Eides statt eingeleitet werden», hatte Professor Franke am Freitag nach der Abweisung der Ullrich-Klage gegen ihn erklärt.