Stuttgart (rad-net) - Rund vier Wochen vor der Hallenrad-Junioren-Europameisterschaft in Tata in Ungarn unterzogen die BDR-Junioren-Nationaltrainer Dr. Marcus Klein (Kunstrad) und Michael Lomuscio (Radball) den kompletten EM-Junioren-Kader bei Länderkämpfen in Stuttgart-Rohracker gegen die Schweiz und in Sulz (Österreich) gegen Österreich nochmals einem letzten Leistungstest. Deutschland gewann sowohl den Länderkampf gegen Österreich mit 30:15 (Kunstrad 17:10/Radball 13:5) als auch gegen die Schweiz mit 37:9 (Kunstrad 15:5/Radball 22:4).
Im Radball dominierte Deutschland 1 mit Philipp Krieg und Mark Beinschrodt alle Spiele. Hatten sie zuerst Schweiz 3 (Sandro Koller/Jannick Eggenberger) mit 5:3 besiegt, so ließen die beiden gegen Schweiz 2 (Luc Graf/Simon Fischler) ein 10:0 folgen. In der letzten Partie gegen Schweiz 1 (Patrick Lider/Marc Advincula) hatten sie mehr Gegenwehr. Stand es in der Halbzeit noch 2:2, ließen sie in der zweiten Halbzeit in einem spannenden Match keine Gegentore mehr zu und schossen mit einem sehenswerten Tor den 3:2 Sieg heraus. Im dritten Radballblock unterlag Deutschland 3 (Mike Bühler/Cedric Wolfer) mit 2:3 gegen Schweiz 3, während sie sich im ersten Block gegen Schweiz 2 mit einem 4:4 zufrieden geben mussten. Gegen Schweiz 1 sprang ein 3:1 heraus. Deutschland 2 (Yann Grießmann/Leonard Grebe) gewannen ebenfalls ihre Spiele mit 3:2 gegen Schweiz 1, 4:2 gegen Schweiz 3 und 4:2 gegen Schweiz 2.
Den Kunstradblock eröffneten Irina Christinger/Karin Stocker (Schweiz) im 2er der Juniorinnen. Sie fuhren sehr gute 81,07 Punkte heraus. Anne Bantle/Jennifer Kühne (Empfingen) fuhren 4 Minuten und 30 Sekunden sehr gut. Beim Übergang vom Lenkersitzsteiger mit Schultersitz zum Steuerrohrsteiger passierte dann das Missgeschick und beide mussten vom Rad, sodass sie die restlichen Übungen nicht mehr in Angriff nahmen. 99,92 Punkte.
Im 1er Kunstrad der Junioren und im 2er Kunstrad der Junioren fehlt den Schweizern der Nachwuchs, so dass Deutschland in beiden Disziplinen alleine am Start war. Sowohl Tim Kühnle als auch Nick Lange kamen nicht ohne Absteiger durch. Im 2er fuhren Max Hanselmann und Serafin Schefold auf zwei Rädern sehr gut. Auf einem Rad mussten sie beim Übergang vom Steiger mit Schulterstand zum Lenkersitzsteiger beide vom Rad. Der Rest bis zum Ende der Kür passte dann wieder.
Im 4er Kunstrad waren die Weltrekordinhaberinnen vom RMSV Aach am Start. Das Team, das mit drei amtierenden Europameisterinnen (Anna Weinmann, Cornelia Henninger, Patricia Gut und Carolin Schmid) angetreten war, begann sehr gut. In der Mitte des Programms, bei der gleichzeitigen Wechselschleifentorfahrt, passierte es dann: Die beiden Torfahrerinnen touchierten und mussten vom Rad. 50 Prozent Abwertung und die beiden Stürze kosteten Punkte. Die restlichen Übungen wurden perfekt gefahren. 185,70 Punkte. Damit nur drei Punkte weniger als die Schweizerinnen aufgestellt hatten. Diese fuhren danach das schwierige Programm nicht so perfekt wie das deutsche Quartett. Entsprechend notierten die Kampfrichter die Abzüge und am Ende blieben 144,88 Punkte übrig.
Den Schlusspunkt setzten die 1er Juniorinnen. Während die Schweizerinnen Lena Hotz (120,03) und Nathalie Walter (134,27) bei einigen Übung Bodenberührungen in Anspruch nehmen mussten, fuhren die beiden Stuttgarterinnen bei ihrem Heimspiel sehr gut. Helena Vordermaier mit 151,02 und Iris Schwarzhaupt mit 154,22 Punkten, unterstrichen einmal mehr, warum die beiden Schwäbinnen in diesem Jahr zum Kreis der Besten zählen. «Die beiden 1er Fahrerinnen haben mir sehr gut gefallen», so das Lob des Bundestrainers über die Darbietungen, die das anwesende Publikum ebenso wie bei den anderen Sportlern, mit starkem Applaus honorierte.