Aprica (dpa) - Der Italiener Ivan Basso hat mit einem Husarenritt in den Alpen die Führung beim Giro d'Italia übernommen und sich endgültig zum Topfavoriten auf den Gesamtsieg gemausert.
Der 32-Jährige nahm auf der schweren Bergetappe von Brescia nach Aprica dem spanischen Überraschungsmann David Arroyo das Rosa Trikot des Spitzenreiters ab. Dafür genügte dem Liquigas-Radprofi der zweite Rang hinter seinem siegreichen Landsmann Michele Scarponi. Dritter im Ziel des 19. Tagesabschnitts wurde Bassos italienischer Teamkollege Vincenzo Nibali, der jetzt Gesamtdritter (+2:30 Minuten) ist.
«Das war ein schwerer Tag für mich», sagte der geschlagene Arroyo. Er liegt in der Gesamtwertung nun 51 Sekunden hinter Basso, der im Vorjahr nach einer Dopingsperre ins Peloton zurückgekehrt war und die Italien-Rundfahrt bereits 2006 gewonnen hatte. Der australische Weltmeister Cadel Evans hat als Fünfter vor der Bergetappe am Samstag und dem abschließenden Zeitfahren am Schlusstag bereits einen Rückstand von vier Minuten. Beim Finale Furioso ist André Greipel nicht mehr dabei: Der Rostocker stieg nach seinem Etappensieg aus.
Am berüchtigten Mortirolo kam es nach einigem Vorgeplänkel wie erwartet zum Ausscheidungsrennen der Topfahrer. Bassos Liquigas-Team drückte gleich zu Beginn des bis zu 18 Prozent steilen Alpen-Passes mächtig aufs Tempo, so dass nach und nach Favoriten wie Evans und Alexander Winokurow abreißen lassen mussten. Auch Milram-Kapitän Linus Gerdemann konnte nicht mitgehen und verlor einige Minuten. Einzig Nibali und Scarponi konnten Basso folgen.
Auf der folgenden Abfahrt ging das Trio kein unnötiges Risiko ein, so dass der heranrasende Arroyo zu Beginn des Schlussanstiegs bis auf 40 Sekunden herankam. Am Schlussanstieg hinauf nach Aprica forcierte die Spitzengruppe um Basso aber nochmals das Tempo, so dass es für Scarponi zum Tagessieg und für Basso zum Rosa Trikot reichte.