Charleroi (rad-net) - Philippe Gilbert (Lotto-Soudal) hat einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der Belgier, der aufgrund Müdigkeit bereits eine Pause während des ersten Teils der Klassikersaison eingelegt hat, stürzte im Training, wird aber beim Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich starten. Der 38-Jährige trainierte vergangene Woche in der Nähe seines Hauses in Nizza, als er mit hoher Geschwindigkeit auf einer Abfahrt zu Boden ging. Zwar vermied er schwerere Verletzungen, aber aufgrund großflächiger Hautabschürfungen steht nun ein weiteres Fragezeichen hinter seiner Form. «Es war ein dummer Sturz. Ich habe alleine und auf einer Abfahrt trainiert, und die Straße hatte eine große Bodenwelle. Die werden gebaut, um das Regenwasser in eine Richtung ablaufen zu lassen. Eine davon war in einer Kurve und ich war wirklich überrascht, diese große Bodenwelle zu sehen. Ich bin sehr schwer gestürzt, weil ich nicht damit gerechnet habe», erklärte Gilbert während einer Pressekonferenz am Dienstag.
Gilbert sagte weiter: «Durch den Schreck habe ich den Lenker aus der Hand verloren. Für einen Moment war es in der Schwebe und ich hatte gehofft aufrecht zu bleiben, aber dann bin ich gestürzt. Ich war bei etwa 45 km/h und rutschte für ungefähr zehn bis zwölf Meter auf meiner linken Seite. Ich habe dort ziemlich viel Haut auf der Straße gelassen.»
Gilbert reiste am Montag vor den letzten beiden Ardennenklassikern nach Belgien. Nachdem er die Flandern-Rundfahrt Anfang dieses Monats wegen körperlicher und geistiger Erschöpfung verpasst hatte, die sich nach der Knieverletzung im letzten Jahr angesammelt hatte, verpasste er das Amstel Gold Race am Sonntag, wollte aber zu den Rennen zurückkehren, die er als «die beiden wahren Ardennenrennen» bezeichnet.
Ihn ärgere der Sturz besonders, da er dadurch noch mehr Trainingstage eingebüßt habe. «Ein solcher Sturz ist ein großer Schock und entzieht dem Körper viel Energie. Deshalb gehe ich die Rennen sehr vorsichtig an, weil ich die Trainingseinheiten, die ich fahren wollte, nicht machen konnte», so der Lotto-Soudal-Profi. Er habe zwar auch lange Einheiten trainieren können, Intensitäten hätten aufgrund der Schmerzen gefehlt.