Gerolstein (dpa) - Nachdem der geständige Doping-Sünder Stefan Schumacher durch das Landgericht Stuttgart vom Betrugsvorwurf freigesprochen worden ist, sieht Gerolsteiner als ehemaliger Sponsor des Radteams keinen Grund für juristische Schritte.
«Wir sind 2007 ausgestiegen und wir sehen da jetzt keinerlei Thema für uns», sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. «Wir hatten einen Vertrag damals mit der Betreibergesellschaft und nicht mit den Fahrern.» Das Urteil «akzeptieren wir so, wie alle anderen».
In dem vielbeachteten Verfahren war Schumacher vorgeworfen worden, er habe seinen ehemaligen Teamchef Hans-Michael Holczer um drei Monatsgehälter betrogen. Der Radprofi aus Nürtingen hatte bei der Tour de France 2008 Doping zunächst geleugnet. Später war er positiv getestet und gesperrt worden. Schumacher hatte argumentiert, Holczer habe von Doping im Team Gerolsteiner gewusst und könne daher nicht betrogen worden sein. Das sei «nicht zu widerlegen», befand das Gericht in der Urteilsbegründung am Dienstag.
Gerolsteiner hatte die Zusammenarbeit mit Holczers Firma HSM 2007 beendet, den Vertrag aber bis 2008 erfüllt. Die Dopingfälle im Team sollen bei der Entscheidung für das Aus keine Rolle gespielt haben.