Berlin (rad-net) - Titelverteidiger Robert Bartko wird nicht beim traditionellen Berliner Sechstage-Rennen an den Start gehen. Das teilte der Bahnradsport-Profi mit.
«Ich hätte gerne vor den tollen Berliner Fans meinen Titel verteidigt. Aber der Veranstalter hat mir leider keine andere Wahl gelassen», erklärte der Berliner Lokalmatador. Nach Gagenkürzungen schon im Vorjahr sollten seine Bezüge erneut um 30 Prozent reduziert werden, berichtete Bartko.
«Wenn die Eintrittspreise für die Fans gesenkt und das gastronomische Angebot günstiger geworden wäre, hätte ich ja noch Verständnis. Aber es geht dem Veranstalter nur um eine weitere Gewinnsteigerung. Das kann ich nicht akzeptieren», erklärte Bartko weiter. Auch wolle er eine Vorbildfunktion übernehmen: «Wenn man sich als routinierter Fahrer auf solche extremen Gagenkürzungen einlässt, werden die Veranstalter so auch mit den jüngeren Fahrern umspringen. Damit wird auch dem Nachwuchs jede Perspektive genommen».
Die Veranstalter wiesen diese Darstellung zurück. Der Sportliche Leiter Dieter Stein hätte sich lange intensiv um Bartko bemüht, der sei aber zu keinen Kompromissen bereit gewesen.
«Unser Konzept ist perspektivisch angelegt. Wir wollen die besten Bahnfahrer am Start haben. Das sind wir unserem Publikum schuldig. Natürlich wollten wir auch den Lokalmatadoren und Vorjahressieger präsentieren und haben ihm ein sehr gutes und faires Angebot unterbreitet. Die von Bartko genannten 30 Prozent sind nicht nachvollziehbar», so Heinrich Seesing, Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, gegenüber rad-net. «Über seine Absage sind wir sehr traurig und auch für die Fans tut es uns leid. Wir lassen uns aber nicht unter Druck setzen. Die Entscheidung akzeptieren wir, betonen aber auch, dass wir Bartkos Absage und vorgebrachten Argumente als sehr überzogen finden.»