Bonn (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Bonn wollte zur angeblich bevorstehenden gütlichen Einigung im Fall Jan Ullrich nicht Stellung nehmen.
«Ich weiß nicht nicht, die wievielte Klappe der Spekulationen das ist. Dazu nehmen wir keine Stellung», sagte Staatsanwalt Fred Apostel der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Wir warten weiter frohen Mutes. Unser Angebot an die Ullrich-Seite besteht ja seit langer Zeit», sagte er weiter.
Das Nachrichten-Magazin «Focus» hatte von einer angestrebten Einigung berichtet, nach der die Ermittlungen gegen ein Schuldeingeständnis und die Zahlung einer hohen Summe eingestellt werden sollen. Die «Bildzeitung» berichtete, Ullrich habe ein entsprechendes Entgegenkommen abgelehnt.
Die Bonner Behörde, die seit Juli 2006 wegen Betrugsverdacht gegen Ullrich ermittelt, dem illegale Zusammenarbeit mit dem spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes unterstellt wird, wartet weiter auf Rechtshilfe aus der Schweiz. «Es fehlt noch das eine und andere», sagte Apostel. Die Schweizer Behörden hatten während einer Hausdurchsuchung bei Ullrich Material sichergestellt.
Viele Indizien sprechen gegen das ehemalige deutsche Sport-Idol Ullrich, der am Wochenende ein Benefiz-Rennen in Kapstadt absolvierte. Die Staatsanwälte wiesen durch eine positive DNA-Probe nach, dass bei Fuentes gelagerte Beutel mit insgesamt 4,5 Liter Blut Ullrich zuzuordnen sind. Außerdem wurden Kontenbewegungen zwischen dem im Februar 2007 zurückgetretenen Ex-Profi und Fuentes offen gelegt. Ullrich hat Doping bisher stets bestritten.