Berlin (dpa/rad-net) - Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) haben das Doping-Geständnis von Stefan Schumacher begrüßt und den Profi zur Nennung von Details aufgerufen.
Der 31-Jährige «hätte vor allem sich selbst, aber auch dem Sport manches ersparen können, wenn er früher die Wahrheit gesagt hätte, spätestens nach seiner Überführung im Rahmen der Nachkontrollen von Peking», werden DOSB-Generaldirektor Michael Vesper und BDR-Präsident Rudolf Scharping in einer gemeinsamen Mitteilung zitiert. «Aber das Geständnis kommt früh genug, um daraus für den Anti-Doping-Kampf Konsequenzen zu ziehen.»
Schumacher hatte in einem Interview des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» erstmals den jahrelangen Gebrauch leistungssteigernder Substanzen zugegeben. Zudem kündigte er an, «mein Wissen mit den relevanten Organisationen wie WADA, NADA, UCI zu teilen».
Dies begrüßten DOSB und BDR. «Das Schumacher zur Aufarbeitung der Vergangenheit beitragen will begrüßen wir ausdrücklich. Wir setzen darauf, dass durch seine Aussagen die Hintermänner überführt und bestraft werden können», sagten Vesper und Scharping. «Wir fordern auch die anderen Beteiligten auf, der NADA und der Justiz alles zu offenbaren, was sie wissen.» Schumacher war im Juli 2008 bei der Tour und bei Olympia in Peking die Einnahme des Blutdopingmittels Cera nachgewiesen worden und anschließend bis August 2010 gesperrt worden.
«Schumacher wurde durch Kontrolle und Sanktion im Sport überführt; das hat auch das Verfahren wegen möglichen Betruges ausgelöst. Dies belegt die Möglichkeiten des Zusammenwirkens zwischen Sport und Staat sowie Justiz. Die Aussagen von Schumacher werden im Übrigen genau geprüft werden», heißt es in der gemeinsamen Erklärung.