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Rasmussen steht unter dem Verdacht, mit einem neuem EPO-Mittel gedopt zu haben. Foto: Mareike Engelbrecht
30.09.2007 11:37
Dopingverdächtiger Rasmussen noch unter UCI-Schutz

Stuttgart (dpa) - Dem von der Tour de France durch sein Team ausgeschlossenen Radprofi Michael Rasmussen droht ein Doping-Verfahren. Der Däne soll bei der diesjährigen Tour mit dem neuen EPO-Mittel «Dynepo» erwischt worden sein.

Der 33-Jährige war wegen seiner Versuche, Dopingkontrollen zu entgehen, von seinem Team suspendiert worden, obwohl er im Gelben Trikot des Spitzenreiters fuhr. Jetzt soll das französische Doping-Kontrolllabor Chatenay-Malabry nach Meldung der Sportzeitung «L'Équipe» Spuren des Präparats «Dynepo» in Tour-Blutproben des Dänen entdeckt haben. Pat McQuaid, Präsident des Weltverbandes UCI, stllte bei der WM in Stuttgart fest: «Es gibt keinen Doping-Fall Rasmussen. Aber er steht unter besonderer Beobachtung.»

«Dynepo» ist kein ein neues Supermittel, sondern nur eine Abart des in der Doping-Diskussion hinreichend bekannten EPO. «Es hat die selben Wirkungen und Nebenwirkungen wie das von der Firma US-Firma Amgen hergestellte EPO, anders hätte es die Zulassung als Medikament auch nicht erhalten», sagte der Nürnberger Biochemiker Fritz Sörgel der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es werde nur auf anderem Wege hergestellt. Während Amgen Hamsterzellen benutzt und verschiedene andere Hersteller auf Bakterienkulturen zurückgreifen, würde «Dynepo» aus menschlichen Zellen gewonnen. «Mehr als 20 verschiedene Epo-Produkte sind derzeit auf dem Markt», gab Sörgel eine Schätzung ab.

Die Präparate sind in der Struktur sehr ähnlich. «Sie sollten mit geringem Aufwand nachzuweisen sein. Das französische Labor hat ja bereits bewiesen, dass es dazu in der Lage ist», sagte der Pharma- Experte, der auch in der Anti-Dopingkommission des BDR mitgearbeitet hatte. Weil die Welt-Anti-Dopingagentur WADA auch den Gebrauch von bislang unbekannten Präparaten, deren Struktur verbotenen Dopingmitteln ähnelt, unter Strafe stellt, dürfte es sich im Fall Rasmussen um einen ganz gewöhnlichen Dopingfall handeln.

Rasmussen war nach der Tour von seinem niederländischen Rabobank-Team entlassen worden und ist auf der Suche nach einer neuen Mannschaft für die kommende Saison.


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