Hohenstein-Ernstthal (rad-net) - Am kommenden Sonntag finden auf dem legendären Sachsenring die Deutschen Straßenmeisterschaften der Elite statt. Die Rennstrecke war schon des öfteren Schauplatz großer Radsport-Events.
Der Sachsenring gehört zu den ältesten Rennstrecken Deutschlands und ist vor allem bei Motorradfahrern beliebt. Auf der 3,6 Kilometer lange Schleife in Hohenstein-Ernstthal fanden am 13. und 14. August 1960 aber auch die einzigen Straßen-Weltmeisterschaften in der DDR statt. Bei den Profis siegte der Belgier Rik Van Looy, bei den Frauen die Britin Beryl Burton.
Unvergessen ist jedem Radsportfan aber das Rennen der Amateure, dass der im November 2017 verstorbene Bernhard Eckstein gewann. Als Titelverteidiger ging Gustav Adolf Schur, genannt Täve, an den Start. Er galt auch auf dem Sachsenring als großer Favorit und hätte nach 1958 und 1959 zum dritten Mal Champion werden können. Das Finale gestalteten Schur, Eckstein und der Belgier Willy Van den Berghen. Schur wusste, dass der Belgier nur auf ihn schauen würde und animierte Eckstein zur Attacke. Der Belgier erkannte zu spät, dass Schur bereit war auf den Titel zu verzichten, um so seinem Verband den Erfolg zu sichern. Und so siegte Eckstein mit sieben Sekunden Vorsprung vor Schur, der den Sprint gegen den Belgier für sich entschied.
Der Sachsenring war in späteren Jahren auch immer wieder Schauplatz von DDR-Straßenmeisterschaften. Vor 30 Jahren, im Juni 1989, siegte der Geraer Olaf Ludwig, nach Täve Schur der wohl populärste Radsportler der DDR. Und 1990 holte sich Jens Heppner (ebenfalls Gera) auf der legendären Runde den letzten Amateur-Straßenmeistertitel in der DDR. Heppner gewann auch 1994 die letzten Titelkämpfe auf dem Sachsenring und wurde Deutscher Profimeister.