Macon (rad-net) - Die «deutschen Tage» bei der französischen Traditionsrundfahrt Dauphiné Libéré werden fortgesetzt. Der erst 22-jährige Sprinter John Degenkolb schockt weiter die arrivierten Profis und feierte am Donnerstag nach dem Sieg am Dienstag in Lyon schon seinen zweiten Etappenerfolg. «Es ist, als hätten hier einen Fahrer, der ein bisschen Erik Zabel und ein bisschen Mark Cavendish ist, das hat er absolut großartig gemacht», so Brian Holm, Sportlicher Leiter von Degenkolbs Team HTC-Highroad. «Johns Selbstbewusstsein nach dem Sieg bergauf gegen die absoluten Spezialisten am Dienstag war natürlich enorm. Also haben wir die Verantwortung übernommen und das Tempo mit unseren Fahrer auf den letzten Kilometern extrem gehalten.»
Damit standen an drei Tagen in Serie deutsche Radprofis auf dem obersten Treppchen der Dauphiné Libéré, nachdem gestern der Eschborner Tony Martin das Zeitfahren in Grenoble gewonnen hatte. Der Erfurter Degenkolb gewann die vierte Etappe und ließ nach 173 Kilometern in Macon der Konkurrenz im Massensprint keine Chance. Er verwies Edvald Boasson-Hagen aus Norwegen auf den zweiten Platz. Dritter wird der Argentinier Juan José Haedo vom Team Saxo Bank Sungard.
Im Gesamtklassement verteidigte der Brite Bradley Wiggins sein Gelbes Trikot mit 1:11 Minute Vorsprung auf Ex-Weltmeister Cadel Evans aus Australien,
Kurz nach dem Start hatten sich der Franzose Jeremy Roy und der Italiener Adriano Malori vom Feld abgestzt. Die Flucht der beiden endete aber 2400 Meter vor dem Ziel, nachdem die Teams der Sprinter ernst gemacht hatten. Im Finale lief für den in großer Form fahrenden 22-jährigen Degenkolb alles wie am Schnürchen. Sein Sieg in Macon mit einer halben Radlänge Vorsprung war bereits sein sechster Saisonerfolg.