Le Grand Bornand (dpa) - Die Vereinigung der Radprofis (CPA) ist gegen die geplante Veröffentlichung der nachträglich vorgenommenen Dopinganalysen der Tour de France 1998.
Eine Kommission des Französischen Senats will die 2004 vom Institut Chatenay-Malabry vorgenommenen Nachtests am 24. Juli vorlegen. Verschiedene Quellen sprechen von 57 Fahrern, die auf der Liste stehen sollen.
Die Veröffentlichung bedeute eine Bestrafung für die genannten Fahrer, ohne, dass sie eine Möglichkeit der Verteidigung haben, argumentierte die CPA. Sollten Fahrer im Nachhinein positiv erklärt werden, hätten sie nicht die Möglichkeit, die Öffnung der B-Probe zu verlangen, wie es ihnen laut Statut der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zustünde. Die damaligen B-Proben wurden für die Kontrollen von 2004 herangezogen.
Auf dieselbe Art und Weise war auch Lance Armstrong 2005 als EPO-Doper entlarvt worden, als sechs Proben aus dem Jahr seines ersten Toursieges 1999 nachanalysiert worden waren.
Mit Jens Voigt (41) und dem Australier Stuart O'Grady (39) sind noch zwei Teilnehmer der Skandaltour von 1998 beim laufenden Jubiläum dabei. Toursieger 98 war der inzwischen verstorbene Marco Pantani (Italien) vor dem noch bis August gesperrten Jan Ullrich.