Arosa (dpa) - Die erste schwere Bergetappe hat das Klassement bei der Tour de Suisse durcheinandergerüttelt. Trotzdem behauptete der bisherige Spitzenreiter Rui Costa aus Portugal noch knapp die Führung, liegt aber vor der Schlussetappe nur noch 14 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Frank Schleck.
Den Tagessieg nach 148 Kilometern sicherte sich am Samstag Arosa Michael Albasini im Alleingang, der damit den ersten Erfolg eines Einheimischen bei der diesjährigen Auflage der Tour de Suisse perfekt machte. Albasini hatte sich mit drei Mitstreitern schon nach zehn Kilometern allein auf den Weg gemacht. Am Ende hatte er die meiste Kraft und Ausdauer.
Frank Schleck, Mitglied des Problem-Teams RadioShack-Nissan, das gerade durch Doping-Turbulenzen um den Mannschaftsarzt und den Teammanager erschüttert wird, wollte es am Samstag offensichtlich besonders gut machen. Vier Kilometer vor dem Zielstrich im 1739 Meter hoch gelegenen Arosa attackierte er aus einer Spitzengruppe, die auf der Verfolgung des Ausreißers Albasini war.
Schleck folgten aber der Spanier Mikel Nieve und US-Profi Levi Leipheimer. Schleck blieb 1:15 Minuten hinter dem Tagessieger zwar nur der vierte Rang, er arbeitete sich aber ganz nah an Costa heran. Am Sonntag hat der RadioShack-Kapitän auf der «Königsetappe» nun die berechtigte die Chance, 14 Sekunden auf den Portugiesen aufzuholen und den Gesamtsieg perfekt zu machen. Ihm sitzen allerdings die ebenfalls bergerprobten Leipheimer (+21) und der Niederländer Robert Gesink (+ 25) im Nacken.