Saronsberg (rad-net) - Der Osthofener MTB-Profi Karl Platt und der Schweizer Urs Huber haben bei der Cape Epic in Südafrika ihren zweiten Etappensieg gefeiert. Nach 94 Kilometern erreichten sie das Ziel mit 46 Sekunden Vorsprung auf Olympiasieger Jaroslav Kulhavy aus Tschechien und seinen Partner Christoph Sauser aus der Schweiz und bauten ihren Vorsprung in der Gesamtwertung damit aus. Die Tagesdritten Tim Böhme und Thomas Dietsch fielen auf Gesamtrang drei zurück.
Kulhavy und Sauser vom Team Burry Stander-Songo scheinen nichts auszulassen. Nachdem sie am Montag durch eine kaputte Felge Zeit verloren, am Dienstag bei Kulhavy die Kette riss, verpassten sie auf der dritten Etappe in einer Kurve eine Abzweigung. Und das zwei Kilometer vor dem Ziel und mit rund zwei Minuten Vorsprung in Führung liegend. «Es ist schon enttäuschend, wenn du das Rennen machst, aber es nicht erfolgreich zu Ende bringst», meinte Kulhavy. «Unser Fehler», bekannte Christoph Sauser.
Karl Platt und Urs Huber profitierten davon, ohne es zu bemerken. Erst im Ziel wurden sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihren zweiten Etappensieg zu feiern hatten. «Das war natürlich eine super Überraschung», meinte Urs Huber. Der Eidgenosse, der zum ersten Mal mit dem viermaligen Cape-Epic-Sieger Karl Platt ein Team bildet, berichtete von der - eigentlich - entscheidenden Situation nach der zweiten Verpflegungszone bei Kilometer 62, wo die Gesamt-Zweiten Kulhavy und Sauser zum zweiten Mal das Tempo verschärften. Zuvor hatte das Duo schon die größere Spitzengruppe gesprengt, so dass nur noch Platt und Huber mitgehen konnten. «Als sie zum zweiten Mal angriffen, haben wir beschlossen unseren Rhythmus weiter zu fahren. Wir hätten zu sehr übers Limit gemusst», so Huber. An der dritten Verpflegung bei Kilometer 77 wurden für das Bulls-Team knapp 1:30 Minuten Rückstand gemessen, nach dem letzten Anstieg ein paar Kilometer weiter wurden zwei Minuten gemeldet. Wie sich der Abstand danach, auf dem Weg nach Saronsberg, entwickelt hat, weiß niemand so genau. «Wir haben um jede Sekunde gekämpft», erklärte Huber. Dass es am Ende um Vorsprung und nicht um Rückstand ging, das wusste er allerdings nicht.
Das Duo führt nach Prolog und drei Etappen jetzt mit 8:50 Minuten Vorsprung auf Sauser/Kulhavy, die ihrerseits jetzt 3:27 Minuten vor dem zweiten Bulls-Duo Tim Böhme und Thomas Dietsch an zweiter Position liegen. Die konnten sich etwa an der gleichen Stelle aus der Verfolgergruppe absetzen, wie Kulhavy und Sauser im Kampf um den Etappensieg. «Ich hätte nicht gedacht, dass wir es heute noch mal aufs Podium schaffen», zeigte sich Tim Böhme zufrieden. Gegenüber den erneut defektgeplagten José Hermida und Rudi van Houts machten sie Boden gut. 12:30 Minuten liegen zwischen ihnen und dem spanisch-holländischen Gespann, die Gesamt-Vierte sind.
Die Cape-Epic-Neulinge Manuel Fumic und Marco Fontana verbesserten sich mit Tagesrang sechs auch auf diese Position in der Gesamtwertung.
Bei den Damen ist nun auch das zweite Favoritenduo aufgrund gesundheitlicher Probleme ausgestiegen. Nach der Schweizerin Milena Landtwing am Montag, traf es nun ihre Landsfrau Esthr Süss, die schon am Vortag mit großen Beschwerden fast eineinhalb Stunden verloren hatte. Es gewann und führt das südafrikanisch-britische Duo Yolanda Speedy/Catherine Williamson.