Cali (rad-net) - Marcel Barth mit Bronze im Punktefahren sowie Maximilian Levy als neuer Spitzenreiter im Gesamt-Weltcup im Keirin haben für die ersten Erfolge des Bahn-Teams des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) beim Weltcup im kolumbianischen Cali gesorgt. Für den erst 23-jährigen Barth bedeutete das Ergebnis des schnellen Rennens auf der Bahn «Alcides Nieto Patiño» seine dritte Medaille im Nationaltrikot.
«Das Rennen war von vielen Gruppen und echt hart umkämpften Wertungen geprägt», fasst Barth die Entscheidung für «rad-net» zusammen. Entsprechend glücklich zeigte er sich über seinen Erfolg: «Mit dieser Medaille habe ich ein Ausrufungszeichen Richtung Weltmeisterschaft gesetzt. Danke an meinen Trainer Jens Lang und mein Team Thüringer-Energie für die Unterstützung und die Vorbereitung auf diesen Weltcup.» Komplimente gab es aber auch für die Unterstützung vor Ort: «Das Team hier in Cali macht echt eine vorbildliche Arbeit.»
Weltmeister Maximilian Levy blieb im Keirin-Rennen mit Rang vier hinter den eigenen Erwartungen zurück. Mit der Übernahme der Weltcup-Führung konnte er sich aber zumindest ein Ziel erfüllen. «Ich hatte nicht ganz die Beine wie erhofft und musste ein bisschen auf die anderen Hinterräder spekulieren», so der 23-Jährige in seiner Rennanalyse gegenüber «rad-net».
Am Ende fand der Sprinter vom RSC Cottbus dann etwas zu spät den Weg nach vorn. «Ist jetzt kein Weltuntergang, aber ich war heute nicht unbedingt der Cleverste», übte Levy nach dem Rennen Selbstkritik. «Aber die Weltcup-Führung entschädigt ein wenig. Dem Trikot bin ich ja schon eine ganze Weile nachgejagt. Und jetzt habe ich in diesem Jahr wirklich alle Trikots angehabt, die möglich sind.» Das Rennen auf der ungewöhnlichen Bahn in Cali entschied der Franzose Michaël d‘Almeida vor Teun Mulder und Andrii Vynokurov für sich. Almeida ist mit zwölf Punkten gemeinsam mit dem Deutschen Carsten Bergemann sowie Chris Hoy auch gleichzeitig ärgster Verfolger von Levy im Gesamt-Weltcup. Levy hat 15 Punkte.
Christin Muche verpasste im Sprint zwar den Platz im Finale, holte sich mit Rang fünf aber das drittbeste Ergebnis der deutschen Fahrer am Auftakt-Tag des Weltcups in Kolumbien. «Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Trotzdem bin ich nicht zu 100 Prozent zufrieden», so Muche gegenüber «rad-net». Allerdings ist die 26-Jährige im Moment auch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. «Ich fühl‘ mich nicht ganz fit und quäl‘ mich hier ganz schön durch. Das Klima macht mir echt zu schaffen, irgendwie bin ich recht träge und müde. Aber im Lauf um Platz fünf habe ich schon ein bisschen mein eigentliches Potential abrufen können und jetzt heißt es, nach vorne zu schauen.» Muche hat noch zwei Rennen vor sich. «Und mit dem Keirin kommt ja meine Schokoladendisziplin am Sonntag noch: Let‘s rock», zeigt Muche auf jeden Fall weiter angriffslustig.
Das Rennen in der am gestrigen Donnerstag aus dem olympischen Programm gestrichenen Einer-Verfolgung entschied in Cali der Ukrainer Vitaliy Popkov für sich. Fabian Schaar vertrat das BDR-Team in dieser Disziplin mit Rang elf. Im Zeitfahren über die 1000 Meter belegt Mathias Stumpf in 1:03,784 Minuten Rang neun. Weltcup-Sieger wurde in 1:01,171 Minuten der Franzose Michaël d‘Almeida, Spitzenreiter im Weltcup ist nach drei von vier Stationen weiterhin Scott Sunderland, der in Cali nicht am Start war. Weltmeister Stefan Nimke fehlte ebenfalls. Er belegt im Gesamt-Weltcup Rang sechs. Das Sratch-Rennen der Frauen mit Siegerin Tatsiana Sharakova aus Weißrussland, die Rundenvorsprung gewann, fand ohne deutsche Beteiligung statt.
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