Berlin (dpa) - Der siebenmalige Tour-de-France-Siege Lance Armstrong ist aus Sicht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ein «Dopingbetrüger». Das erklärte WADA-Chef John Fahey, nachdem Ex-Radprofi Armstrong angekündigt hatte, nicht mehr gegen Dopingvorwürfe vorzugehen.
Armstrongs Erfolge seien nichts mehr wert, betonte Fahey und verlangte weitere Schritte. «Er hatte das Recht, die Vorwürfe auseinanderzunehmen, aber er hat sich dagegen entschieden. Daher ist unter diesen Umständen die einzige Deutung, dass diese Vorwürfe Substanz hatten. Ich kann es nur nehmen, wie es ist: Das führt zur Schlussfolgerung, dass er ein Dopingbetrüger ist», sagte Fahey der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Mit Blick auf Armstrongs Erfolge fügte Fahey hinzu: «Ich verstehe das so: Wenn die Beweise auf einer Karriere gründen, die sieben Tour-de-France-Siege beinhaltet, wird all dies ausgelöscht.»
Der von Armstrong heftig kritisierten US-Anti-Doping-Agentur USADA bescheinigte Fahey ein korrektes Vorgehen in Übereinstimmung mit den WADA-Regeln. Armstrong sei bestrebt, «den Überbringer der Nachricht zu erschießen. Das ist enttäuschend. Er ist nie vor Gericht gegangen, es hat keine Anhörung wegen seines Verhaltens gegeben. Wovon also ist er müde?», fragte Fahey.
Während Armstrong behauptete, es gebe keine konkreten Beweise für die USADA-Vorwürfe gegen ihn, verwies Fahey auf belastende Aussagen von zehn Rennfahrern und anderen Zeugen. Der Australier verlangte, die USADA müsse nun ein formales Urteil mit Sanktionen fällen.