Frankfurt (rad-net) - Frank Schneider und Daniel Auerswald verstärken ab sofort die Führungsriege der Mountainbiker im Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Die beiden Experten aus Saalfeld und Hohndorf wurden vom Mountainbike-Koordinator des Verbandes, Georg Schmitz, als Beauftragte für die Disziplinen Downhill und Four-Cross eingesetzt. Beiden kommen aus den Hochgeschwindigkeits-Disziplinen der Stollenreifen-Fraktion und werden künftig für die Nominierung, Begleitung und Betreuung der Europameisterschafts- und Weltmeisterschafts-Auswahl zuständig sein.
«Es ist sehr erfreulich, dass wir Leute aus der Szene gewinnen können. Sie werden auch im Nachwuchsbereich tätig sein», sagt Mountainbike-Koordinator Schmitz. Er war im Frühjahr bei der Bundeshauptversammlung zum Nachfolger von Volker Brunner gewählt worden und hatte sich sofort dem Lager der Downhill- und Four-Cross-Biker zugewandt. «Dieser Bereich ist in den vergangenen Jahren vielleicht ein wenig zu kurz gekommen. Es gibt dort einen sehr positiven Trend, den wir als Verband unbedingt auffangen müssen. Da müssen wir als Verband Flagge zeigen, damit wir Sportler gewinnen, die eine Lizenz lösen», erklärt Schmitz.
Tatsächlich boomen die Abfahrtsdisziplinen. Downhill-Rennen, wie zuletzt in Rittershausen, stoßen zum Teil schon an ihre Kapazitätsgrenzen. Im IXS-Cup sind 1600 Namen gelistet und die Bikeparks werden stark frequentiert. Erste BDR-Maßnahme ist das Downhill-Feriencamp vom 13. bis 17. Juli in Winterberg das von Daniel Auerswald betreut wird. Bei der Eurobike in Friedrichshafen, so Schmitz, will man dann das Konzept Nachwuchsarbeit des BDR präsentieren.
Darüber hinaus soll es auch eine Zusammenarbeit mit den Cross-Country-Lager geben. Mit Nachwuchs-Bundestrainer Peter Schaupp, der ja aus dem Downhill-Lager stammt, hat es bereits Gespräche über gemeinsame Trainingslager gegeben. Er signalisierte seine Zustimmung, zumal er zur Technik-Schulung ohnehin schon Maßnahmen mit Downhillbikern im Programm hatte. Der bisherige Downhill- und Four-Cross-Beauftragte Klaus Molitor hatte auf Grund familiärer und beruflicher Belastung seine Aufgabe nicht fortführen können, steht aber im Hintergrund beratend zur Verfügung.
Schwierig, so Schmitz, bleibe die finanzielle Seite der Bereiche Downhill und Four-Cross: «Wir haben keinen potenten Etat. Aber Gespräche mit den Aktiven aus der Szene haben gezeigt, dass man Sponsoren finden kann.» Geplant ist, die Strukturen für Downhill und Four-Cross auch auf Landesebene zu übertragen. Die Verbände in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen haben bereits Unterstützung zugesagt. Erhard Goller