Erfurt (rad-net) - Nach der erfolgreichen Jahr 2010 steht das Thüringer Energie Team vor einem Jahr der Bewährung. Die Mannschaft geht nach den Abgängen der beiden Kapitäne John Degenkolb und Marcel Kittel sowie weiteren Fahrern älterer Jahrgänge mit einem jüngeren Kader in die neue Saison. «Wir gehen die neue Saison realistisch an und nehmen die Siege aus dem Vorjahr nicht als Maßstab. Das wäre vermessen. Die Mannschaft ist jünger geworden und muss sich erst finden», erklärt Teammanager Jörg Werner das Ziel.
Einen höheren Stellenwert wird in dieser Saison wieder die Bundesliga-Serie einnehmen, vor allem die Mannschaftswertung hat sich das Team als Ziel gesetzt. «Wir haben unser Rennprogramm auf die internationalen Höhepunkte ausgerichtet und daher einige Bundesligarennen nur mit einer Minimalbesetzung bestritten. Jetzt wollen wir wieder gewinnen», sagte Werner. Neben der Bundesliga will die Mannschaft auch auf der Bahn erfolgreich unterwegs sein. Neben Jakob Steigmiller, Marcel Barth und Ralf Matzka haben auch Kersten Thiele und Johannes Kahra ein besonderes Augenmerk auf die Spezialdisziplin. «Mit diesen Jungs werden wir bei den Deutschen Meisterschaften in einigen Entscheidungen ein Wörtchen um die Medaillen mitreden können. Vor allem können wir mal wieder einen konkurrenzfähigen Vierer an den Start bringen», zeigt sich Werner optimistisch.
Mit Überzeugung setzt das Thüringer Energie Team auch in diesem Jahr sein Konzept im Anti-Doping-Kampf fort. Im vom Teammanager Jörg Werner als «Duales System» bezeichneten Entwurf konzentrieren sich die Sportler neben dem Sport auch auf ihre Ausbildung mit Blick auf ein Leben nach dem Leistungssport. «Somit sind die Sportler nicht auf ein Einkommen aus einer möglichen Radsport-Karriere angewiesen, sondern könnten auch im normalen Leben Fuß fassen. Dadurch sollen Verlockungen, in schwachen Momenten in die Trickkiste zu greifen, von vornherein unterbunden werden. Bildung ist genauso wichtig wie gute Leistungen auf dem Rad.»
Die Sportliche Leitung bei den Radrennen und Rundfahrten teilen sich wie in der abgelaufenen Saison Jörg Werner, zugleich Teammanager, und Stephan Schreck. Jens Lang wird bei ausgewählten Einsätzen, wie den Bundesligarennen, Anweisungen aus dem Renndienstwagen geben.