Lausanne (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI hat bekräftigt, alle Resultate des Jahres 2011 von Giro-Sieger Alberto Contador zu annullieren, wenn der umstrittene Spanier bei der Anhörung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS des Dopings schuldig gesprochen wird.
«Die UCI wird sich außerdem dafür stark machen, dass dann auch alle seine Ergebnisse zwischen dem Tag der Kontrolle und dem ersten Tag der Suspendierung entsprechend des WADA-Codes annulliert werden», sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani dem Internetanbieter «cycling-news.com».
Zugleich fügte er hinzu, dass die UCI auch jede andere Entscheidung des CAS - also den Freispruch Contadors - ohne Probleme akzeptieren würde. Tags zuvor hatte der Sportgerichtshof entschieden, die Anhörung des dreimaligen Tour-de-France-Siegers erst vom 1. bis 3. August und damit nach der diesjährigen Tour anzusetzen. Ursprünglich war die Anhörung für den 6. bis 8. Juni vorgesehen. Damit steht einem Start von Titelverteidiger Contador bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt im Juli nichts im Wege, falls die Tour-Veranstalter ihn nicht ausladen.
Contador war während der Tour im vorigen Jahr am zweiten Ruhetag positiv auf Clenbuterol getestet worden und hatte das später auf den Verzehr eines verunreinigten Steaks zurückgeführt. Der Weltverband UCI hatte ihn am 30. September 2010 gesperrt, der spanische Verband war hingegen der Version Contadors gefolgt und hatte ihn freigesprochen. Dagegen hatten der Weltverband UCI und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Einspruch beim CAS eingelegt. Sollte der Gerichtshof im August gegen Contador entscheiden, würde der Italiener Michele Scarponi nachträglich zum Sieger des Giro d'Italia erklärt werden.