Rimini (dpa) - Gekommen um Geschichte zu schreiben, hat Altstar Mark Cavendish gleich zum Auftakt der 111. Frankreich-Rundfahrt seine Tour der Leiden erlebt. «Es war so heiß. Mein Körper fühlt sich an...», beschrieb der Sprintkönig seine körperliche Verfassung, nachdem er mit mehr als 39 Minuten Rückstand das Ziel der ersten Etappe neben der Strandpromenade von Rimini erreicht hatte.
Bei Temperaturen von bis zu 36 Grad war Cavendish am Samstag schon früh abgehängt worden, am ersten von sieben Anstiegen musste er sich gar übergeben. Mithilfe seiner Teamkollegen schaffte es der Ex-Weltmeister, innerhalb der Karenzzeit zu bleiben. «Ich wäre gerne noch länger im Feld geblieben. Am Ende ging es darum, richtig zu kalkulieren, um im Zeitlimit zu bleiben. Das ist etwas langweilig, aber so funktioniert Radsport», ergänzte Cavendish.
Zusammen mit Eddy Merckx gleichauf
Die Reise geht also erst einmal weiter. Zeit, den historischen 35. Etappensieg einzufahren, bleibt noch. Mit einem weiteren Triumph würde er an Rad-Legende Eddy Merckx vorbeiziehen, der wie Cavendish 34 Mal bei der Frankreich-Rundfahrt triumphiert hatte.
Noch vor dem Tour-Start hatte sich Cavendish vor seiner 15. Tour-Teilnahme optimistisch gezeigt. «Wir wären nicht hier, wenn wir nicht denken würden, dass es möglich ist, zu gewinnen», sagte der Sprinter von der Isle of Man und betonte: «Ich habe nichts zu verlieren, es ist kein Roulette. Wenn ich nicht gewinne, behalte ich trotzdem meine 34 Siege.»
Bitteres Tour-Aus 2023
Für Cavendish ist es vermutlich die letzte Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt. Bereits im Vorjahr wollte er eigentlich seine Karriere beenden. Nachdem er aber auf so bittere Art und Weise die Tour nach einem Sturz auf der achten Etappe mit einem Schlüsselbeinbruch verlassen musste, verlängerte er doch seinen Vertrag um ein weiteres Jahr.
Zuvor hatte er bei der Tour 2023 alte Klasse bewiesen und mit dem zweiten Platz in Bordeaux hauchdünn den Rekord verpasst. Cavendish hat neben seinen 34 Tour-Etappen auch 17 Tagessiege beim Giro d'Italia geholt. Insgesamt hat er 164 Siege auf dem Konto, nur Merckx (275) hat mehr vorzuweisen. Ein letzter großer Sprint ist aber noch zu absolvieren.
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