Haigerloch (rad-net) Es gibt viele Kandidaten für den Gesamtsieg bei der zweiten «Sparkasse Trans Zollernalb». Ex-Weltmeister Alban Lakata und Vorjahressieger Hannes Genze führen die prominent besetzte Startliste an. Hoffnungen machen sich auch Alexandre Moos, Andreas Kugler und Karl Platt. Die Bonus-Sekunden, die es bei den acht Sprint-Wertungen zu gewinnen gibt, können eine entscheidende Rolle spielen.
Die Trans Zollernalb startet am Freitag, den 23. September, um 14 Uhr in Haigerloch Bad Imnau und führt über 61 Kilometer und 1100 Höhenmeter nach Balingen. Am Samstag fällt um 10.30 Uhr in Balingen der Startschuss für 82 Kilometer und 1800 Höhenmeter, die in der Innenstadt von Albstadt-Ebingen enden. Die Schlussetappe am 25. September beginnt um 10.30 Uhr in Ebingen und endet nach 78 Kilometern mit 1600 Höhenmetern auf dem Schlossplatz in Hechingen. Auf den Etappen gibt es unterwegs Zwischensprints für Bonussekunden. «Das macht das Rennen interessanter und lebendiger. Da kann man sich über die Distanz mehr motivieren», erklärte der EM-Dritte Tim Böhme.
Der Österreicher Alban Lakata haben alle Konkurrenten auf dem Zettel. Der Lienzer hat seine starke Spätform mit dem Sieg bei Adamello Bike-Marathon in Ponte di Legno in Italien am vergangenen Sonntag unter Beweis gestellt und reist als Führender der neu eingeführten Marathon World Series auf die Alb. Überdies hat der Topeak-Ergon-Fahrer das Gelbe Trikot bei der dreitägigen Etappenfahrt durch den Landkreis Zollernalb schon zu Saisonbeginn im Fokus gehabt und ist entsprechend motiviert.
Andreas Kugler war in Ponte di Legno hinter Lakata Zweiter. Das lässt darauf schließen, dass sich der Schweizer vom Multivan-Merida-Team in einer prima Verfassung befindet. Sein Teamgenosse Hannes Genze weiß wie man sich in Hechingen als Sieger feiern lassen kann. Der Sindelfinger hat sich die Premieren-Auflage der Trans Zollernalb gesichert. Wenn man sich das Rennen um die Deutsche Marathon-Meisterschaft am vergangenen Sonntag in St. Ingbert genauer anschaut, dann muss man 30-Jährigen auf der Rechnung haben: Nach einem Sturz, der Defekte nach sich zog, raste er auf den letzten 15 Kilometern noch von Rang sechs auf drei nach vorne.
Es ist anzunehmen, dass Genze ohne sein Missgeschick mit Karl Platt vom Team Bulls um die Silbermedaille gekämpft hätte. Beide besitzen sehr viel Routine und taktisches Geschick und das ist auf den drei Etappen eine mitentscheidende Qualität. Platt hatte 2010 Pech, als er durch einen Defekt aus dem Rennen um den Gesamtsieg geworfen wurde.
Während die genannten vier Fahrer auch vor einem Jahr schon am Start waren, ist der Schweizer Alexandre Moos zum ersten Mal dabei. Der Schweizer Vize-Meister bringt drei Begleiter mit, die ihn mannschaftlich unterstützen werden. Tim Böhme vom Team Bulls schätzt Moos stark ein: «Mit Alex rechne ich auf jeden Fall», sagte Böhme, der sich eher in der Helfer-Rolle für seine Teamkollegen Karl Platt und Thomas Dietsch aus Frankreich sieht. Auf Team-Unterstützung kann auch Torsten Marx zählen. Der Lokalmatador vom BlackTusk Racing Team hat sich durch seinen fünften Platz bei der Marathon-DM in St. Ingbert ins Gespräch gebracht. «Ich bin gut mitgekommen, das war gut für die Moral. Ich muss jetzt nicht bei jeder Welle Angst haben, dass sie mich abhängen», sagt der Hechinger, der mit René Tann einen weiteren starken Fahrer im Team hat.
Bei den Damen ist Birgit Söllner aus Nürnberg, die im Vorjahr Vize-Meisterin auf der Marathon-Distanz war, ist eine Kandidatin für den Gesamtsieg. Gabi Stanger, die im Vorjahr die Etappenfahrt gewinnen konnte, wird es schwer haben, den Erfolg zu wiederholen. Die 41-Jährige Ivonne Kraft ist nach wie vor für eine Überraschung gut, auch wenn sie auf dem Kurs ihre großartigen fahrtechnischen Fähigkeiten kaum ausspielen kann. Ann-Katrin Hellstern aus Freiburg darf man Außenseiterchancen einräumen.