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Roger Kluge will in London zur Medaille fahren. Foto: Bernd Thissen
30.01.2012 12:59
Roger Kluge: London hat Vorrang - Keine Tour

Berlin (dpa) - Das große Ziel der meisten Radprofis - Frankreich im Juli - ist für Roger Kluge in diesem Jahr kein Thema. «Sollte unser Team zur Tour de France eingeladen werden, wovon ich ausgehe, werde ich dort nicht starten», sagte der 25 Jahre alte Lausitzer vom niederländischen Team 1t4i.

Der sprintstarke Kluge will in diesem Sommer alles seiner zweiten Olympia-Teilnahme unterordnen. «London hat für mich Vorrang - das gilt auch für meinen Teamkollegen John Degenkolb, der das olympische Straßenrennen gewinnen will», sagte der Silbermedaillengewinner von Peking der Nachrichtenagentur dpa.

Er will auf der Olympia-Bahn im Omnium glänzen. «Gold wäre mir am liebsten», wünscht sich Kluge wenig bescheiden. In der neuen Olympiadisziplin aus sechs verschiedenen Kurzzeit- und Ausdauer-Wettbewerben hatte er schon das Weltcup-Rennen in Astana/Kasachstan und die Europameisterschaft in Pruszkow/Polen gewonnen hat.

Seine Straßensaison beginnt der in Eisenhüttenstadt geborene Sprinter wie im Vorjahr bei der Katar-Rundfahrt Anfang Februar. Vorher peilt er beim 101. Berliner Sechstagerennen eine Überraschung mit seinem neuen Partner Leif Lampater an. Mit dem Schwaikheimer fuhr sich Kluge schnell in die Herzen der Berliner Fans, die auf Vorjahressieger (an der Seite Kluges) und Lokalmatador Robert Bartko verzichten müssen. Der Doppel-Olympiasieger von Sydney konnte sich mit den Veranstaltern nicht über die Gage einigen.

Aber nicht nur auf der Bahn in London, auch auf der Straße im Frühjahr hat Kluge einiges vor: «Mein Hauptaugenmerk liegt auf den Klassikern Mailand-San Remo und Paris-Roubaix.» Kluge hofft darauf, dass im dritten Profijahr auf der Straße der Knoten platzt. Hektik lässt er keine aufkommen. Nur ein Sieg bei den Neuseen Classics - Rund um die Braunkohle im Dress des nicht mehr existierenden Milram-Teams von 2010 steht in seiner Siegerliste.

«Bei mir dauert's immer etwas länger, das war schon im Juniorenbereich so», meinte Kluge. Das ambitionierte 1t4i-Team gilt als Sprinter-Großmacht, an der die Tour-Veranstalter bei der Vergabe der Wild Cards gar nicht vorbei kommen. Aber die Tour und Kluge - das ist frühestens 2013 wieder ein Thema. Nach einem erfolgreichen Olympia-Auftritt hat der Lausitzer die Vuelta im September als einzige Drei-Wochen-Tour im Auge.


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