Dampierre-en-Yveline (dpa) - Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin ist enttäuschend in die 70. Fernfahrt Paris-Nizza gestartet. Der Vorjahressieger aus Eschborn verlor beim Auftakt-Zeitfahren über 9,4 Kilometer auf den Überraschungssieger Gustav Larsson (Schweden) 24 Sekunden.
Der Wahlschweizer, der im Wintertraining mit leichten Knieproblemen kämpfte, hatte Schwierigkeiten, auf der regennassen Straße seine richtige Position zu finden und fuhr nur auf Platz 28. Er drosselte das Tempo und minderte das Risiko. Martin wartet somit weiter auf seinen ersten Sieg in dieser Saison.
Der Tagessieger aus Schweden vom Vacansoleil-Team gewann das Mini-Zeitfahren in 11:19 Minuten vor den großen Favoriten auf den Gesamtsieg, Bradley Wiggins (England/+ 1 Sekunde) und Levi Leipheimer (USA/+ 4). Larsson konnte noch auf trockener Straße fahren - danach setzten Regen und heftiger Sturm ein.
Mit den widrigen Bedingungen kam von den Topfahrern Wiggins am besten zurecht. «Ich konnte im Winter optimal trainieren und war nicht krank. Ich bin heute volles Risiko gefahren», sagte Wiggins nach Rang zwei vor Martins Teamkollegen Leipheimer. Zuletzt hatte der Brite das Zeitfahren bei der Algarve-Rundfahrt mit 73 Hundertstelsekunden Vorsprung vor Martin gewonnen.
Der zweite Abschnitt über 185,5 Kilometer zwischen Mantes-La-Jolie und Orléans ist eine Etappe für die Sprinter. Da dürften die beiden deutschen Topsprinter Marcel Kittel und John Degenkolb im Mittelpunkt stehen.