Paris (dpa) - Die vor drei Jahren ins Leben gerufene «Bewegung für glaubwürdigen Radsport» (MPCC) fordert höhere Strafen bei Doping-Vergehen und eine «Null-Nadel-Politik».
Der Gruppierung, die auch auf Initiative des nicht mehr aktiven ehemaligen Gerolsteiner-Teamchefs Hans-Michael Holczer gegründet worden war, gehören im Moment die zwei ProTour-Teams Garmin-Cervélo und Ag2r La Mondiale und die fünf Professionel Continental-Teams Bretagne-Schuller, Cofidis, Europcar, FDJ und Skil-Shimano an.
Bei einem Nachweis von Doping mit EPO, Wachstumshormonen oder Bluttransfusionen fordert die MPCC vier statt der bisher üblichen zwei Jahre Sperre. Die gleiche Forderung hatte bereits mehrmals der Weltverbands-Präsident Pat McQuaid in die Diskussion gebracht. Die MPCC will zudem nicht gestatten, dass Weltranglistenpunkte, die Fahrer binnen zwei Jahren nach ihrer Rückkehr aus einer Dopingsperre sammeln, dem Teamkonto gutgeschrieben werden. Das könnte Auswirkungen auf die Erlangung des Elite-Status haben, der ausschlaggebend für Startgenehmigungen ist.
Eine interessante Variante im Anti-Doping-Kampf praktiziert das US-Team Garmin-Cervélo um den norwegischen Weltmeister Thor Hushovd, für das auch Heinrich Haussler und Andreas Klier fahren: Die sogenannte «Null-Nadel-Politik». Alle Fahrer müssen in ihren Verträgen eine Passage unterschreiben, grundsätzlich auf alle Injektionen zu verzichten. Das gilt auch für Vitamin- oder sonstige harmlosen Präparate.
Die MPCC fordert, diese strengen medizinischen Richtlinien auf den gesamten Radsport auszudehnen - Kontrollen über die Einhaltung dürften allerdings schwierig werden.