Leipzig (dpa/rad-net) - Die deutschen Radmeisterschaften vom 22. bis 24. Juni im Landkreis Leipzig dienen nicht als direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. Das teilte der Vizepräsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Udo Sprenger, bei der Vorstellung des Kurses in Zwenkau mit. Während der Titelkämpfe südlich von Leipzig soll aber der vorläufige erweiterte Kader präsentiert werden.
Sprenger geht davon aus, dass die nationale Elite komplett am Start sein wird: «Für diejenigen, die nicht an der Tour de France teilnehmen, wird es die letzte Chance sein, sich zu präsentieren.» Die endgültige Olympia-Nominierung durch den BDR steht dann während der Tour im Juli an.
Im Straßenrennen hat der BDR in London fünf Startplätze bei den Männern und vier bei den Frauen, wobei jeweils zwei Starter auch im Zeitfahren antreten. Gesetzt sind die beiden Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin und Judith Arndt. Martin erholt sich gerade von seinem schweren Trainingssturz, dabei war er in der Schweiz von einem Auto erfasst worden. «Die Verletzung ist schlimm genug, aber der Sturz sah schlimmer aus als er war. Ich bin optimistisch, dass er da sein wird», sagte Sprenger zu den Startchancen Martins in Zwenkau.
Die Zeitfahren am 22. Juni findet auf einer Strecke vom Gewerbepark Zwenkau über die B2 und B95 Richtung Eula, wo der Wendepunkt für die Frauen ist, und Großzössen, wo die Männer wieder den Rückweg Richtung Zwenkau antreten.
Die Wettbewerbe im Straßenrennen führen die Akteure am Sonnabend und Sonntag nach Grimma auf einen anspruchsvollen Rundkurs über 10,5 Kilometer mit Zielankunft am Hohnstädter Berg. «Das wird den Fahrern mächtig weh tun, aber besser kanns für die Zuschauer nicht sein, sie können den Rennverlauf optimal verfolgen», kommentierte Harald Redepenning vom Neuseesnport e.V. «Die Frauen kommen 11 Mal, die Männer 19 mal vorbei.»
«Natürlich ist es toll, auf meiner Trainingsstrecke eine Deutsche Meisterschaft zu fahren und ich würde gerne ein gutes Ergebnis erzielen», meinte Steffen Radochla vom Team NSP Ghost. «Aber der Kurs ist zu schwer für Sprinter.» Das sieht André Schulze vom Team NetApp ebenso: «Ich mache mir keine Hoffnungen und werde maximal Helfer sein. Die Runde ist bergig und verwinkelt, perfekt für eine Gruppe, die wegfährt. Wenn das passiert, wird es für die anderen schwer, zu folgen.»
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