Melbourne (dpa) - Mit einem deutschen Rekord über 1000 Meter hat der Schweriner Stefan Nimke in der Hisense-Arena von Melbourne erneut den Kampf gegen die Uhr gewonnen und das zweite WM-Gold für den Bund Deutscher Radfahrer geholt.
In 1:00,082 Minuten verwies der 34-Jährige den Franzosen Michael d'Almeida (1:00,509) und Simon van Velthooven aus Neuseeland (1:00,543) auf die Plätze. «Wahnsinn - wenn ich könnte, würde ich Stefan mit dem Auto nach Hause fahren», sagte der hocherfreute Sportdirektor Patrick Moster.
«Es war mein letztes WM-Rennen im Sprint-Bereich und mit Gold natürlich ein krönender Abschluss», sagte Nimke, der bereits 2003, 2009 und 2011 das Zeitfahren für sich entschieden hatte. «Ich habe gemerkt, dass ich gut unterwegs bin und bin einfach mein Rennen gefahren», erklärte Nimke. Volle Konzentration gilt ab sofort wieder dem Teamsprint. Hier will der Schweriner bei den Olympischen Spielen in London nochmals eine Medaille holen. Gleichzeitig war der Erfolg auch Trost für die verpasste WM-Medaille im Teamsprint nach der Disqualifikation am Vortag. «Ich wollte hier nicht mit leeren Händen nach Hause fahren», sagte Nimke.
In der Mannschaftsverfolgung der Frauen belegten Charlotte Becker (Berlin), Lisa Brennauer (Durach) und Madeleine Sandig (Cottbus) in 3:24,145 Minuten den achten Platz. Bundestrainer Thomas Liese konnte die Reise nach Australien nicht mit antreten. «Natürlich wäre seine Anwesenheit für die Sportlerinnen wünschenswert gewesen, wir haben das aber gut kompensiert. Trotzdem hat die Mannschaft keinen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht», sagte Moster. Das Finale gewann Großbritannien mit der Weltrekordzeit von 3:15,720 Minuten gegen Australien.
Nach Gold im Teamsprint zum WM-Auftakt belegte Miriam Welte aus Otterbach im Sprint-Turnier den sechsten Platz. Kristina Vogel aus Erfurt schied überraschend schon in der ersten Runde aus. In der Zeitfahr-Qualifikation hatte Anna Meares für den vierten Weltrekord von Melbourne gesorgt. Die Australierin steigerte die Bestmarke über 200 Meter um 0,011 Sek. auf 10,782 Sekunden.
Anastasia Tschulkowa aus Russland gewann mit 31 Punkten das nicht mehr olympische Punktefahren. Stephanie Pohl aus Cottbus beendete das Rennen vorzeitig.