Balingen (rad-net) - Moritz Milatz und Sabine Spitz haben auf der ersten Etappe der «Sparkasse Trans Zollernalb» triumphiert. Milatz konnte in Balingen Hannes Genze und Alban Lakata hinter sich lassen. Olympiasiegerin Sabine Spitz gewann knapp vor Esther Süss, aber schon deutlich vor der Norwegerin Borghild Loevset.
Auf der Auftaktetappe über 58,8 Kilometer von Bad Imnau nach Balingen gelang es keinem der Favoriten einen entscheidenden Vorteil herauszufahren. Zu Beginn bestimmte der Österreicher Alban Lakata das Tempo, so dass die Spitzengruppe sich auf etwa 25 Fahrer verkleinerte. So kam es zu einem spannenden Finish in den Stadtgrenzen von Balingen.
Zwei Kilometer vor dem Ziel griff Vorjahres-Sieger Robert Mennen an, doch die Attacke wurde neutralisiert. Dann griff Teamkollege Lakata an, doch diesmal reagierte Hannes Genze und alles war wieder offen. «Ich bin dann vorne gefahren und wollte eigentlich, dass mein Teamkollege Jochen Käß vorbeizieht, aber dann habe ich plötzlich Moritz neben mir gesehen», schilderte Genze die entscheidende Situation. Milatz rauschte vorbei.
«Es waren rund 300 Meter bis ins Ziel, aber ich kannte die Zielankunft nicht. Ich habe einfach gehofft, dass es klappt», erklärte Milatz. Der Cross-Country-Europameister konnte das Tempo durchziehen und sich seinen ersten Etappensieg bei der Trans Zollernalb sichern. «Ich bin ohne große Ziele hierher gekommen, jetzt habe ich schon einen Etappensieg. Ich will mich auf die Marathon-WM vorbereiten. Ob ich jetzt auf die Gesamtwertung fahre, das wird sich zeigen. Ich habe ja keine Mannschaft, das wird schwer», erklärte Milatz.
Alban Lakata hatte unterwegs Bonus-Sekunden gesammelt, eben mit Blick auf die Gesamtwertung. «Hier geht es um jede Sekunde und damit ich mich am Schluss nicht ärgern muss, dachte ich, ich kämpfe um jede einzelne», erklärte Lakata, der damit auch ins Gelbe Leadertrikot der Sparkasse schlüpfen durfte.
Bei den Damen kam es wie erwartet zum Duell zwischen Esther Süss und Sabine Spitz. Die Schweizerin musste allerdings nach ungefähr 25 Minuten Wettkampfdauer erst einmal abreißen lassen. «Da ging es mir nicht so gut», bekannte Süß. Allerdings habe sie die (Männer-)Gruppe mit Spitz immer noch vor sich gesehen. Die Silbermedaillengewinnerin von den Olympischen Spielen in London bekam irgendwann Probleme mit ihrer Sattelstütze. Sie fiel in die nächste Gruppe zurück und Esther Süss gelang es in Begleitung von ein paar Herren wieder zu Spitz aufzuschließen.
Gemeinsam gingen sie auf die letzten paar hundert Meter. In der vorletzten Kurve nahmen sie unterschiedliche Linien und kamen ausgangs Kurve einander in die Quere. Die Schweizerin musste ein paar Tritte auslassen, was Sabine Spitz den entscheidenden Vorteil verschaffte. Auf Rang drei landete die Norwegerin Borghild Loevset mit bereits 5:51 Minuten Rückstand.
Zum weiteren Verlauf der Etappenfahrt meinte die 40-Jährige, die auch die Gesamtführung bei den Frauen übernahm: «Zu gewinnen ist immer schön, aber ich werde versuchen trainingstechnisch das eine oder andere einzubauen, unabhängig davon wie Esther fährt. Die Vorbereitung auf die Marathon-WM steht natürlich schon im Vordergrund.»