Berlin (dpa) - Präsident Pat McQuaid vom Radsport-Weltverband hat eine erneute Umschreibung der Siegerlisten der Tour de France ausgeschlossen.
In einem Brief an die Eltern des 2004 gestorbenen Marco Pantani versicherte der UCI-Chef, dass keine Grundlage für rechtliche Schritte vorliege, auch wenn der Bericht der Anti-Doping-Kommission des französischen Senats den Namen des Toursiegers von 1998 beinhalten sollte.
Damit vollzog McQuaid eine Rolle rückwärts. Anfang des Monats hatte sich McQuaid noch anders geäußert. Sollte der Bericht belegen, dass Pantani bei seinem Sieg 1998 mit EPO gedopt habe, wäre eine Aberkennung seines Sieges möglich. «Das würden wir in Betracht ziehen, ja», hatte McQuaid der Sporttageszeitung «L'Equipe» gesagt.
McQuaid kritisierte stattdessen nun, dass die Grundsätze der Anonymität nicht gewahrt worden seien, da es sich lediglich um eine Untersuchung zu einer wissenschaftlichen Analyse gehandelt habe. «Diese Ergebnisse können nicht als Beweise im Anti-Doping-Kontext akzeptiert und zur Eröffnung eines Disziplinarverfahrens genutzt werden.» Am 24. Juli, also in der Woche nach der Tour, will die Untersuchungskommission ihren brisanten Bericht präsentieren.