Luxemburg (dpa) - Der erkrankte Radprofi Kim Kirchen will «nicht vor Dezember» entscheiden, wie er sich seine berufliche Zukunft vorstellt.
Der 32 Jahre alte Fahrer des russischen Katjuscha-Teams, der bei der Tour de Suisse im Juni einen Herzstillstand erlitten hatte und danach für mehrere Tage in ein künstliches Koma versetzt worden war, bestätigte ein Angebot seiner Mannschaft, 2011 als Betreuer zu arbeiten. Kirchen liebäugelt aber mit einer Rückkehr in den Rennsattel. Der sechsfache luxemburgische «Sportler des Jahres» hat sich nach Medieninformationen einen Herzschrittmacher einsetzen lassen und befindet sich in leichtem Radtraining.
«Ich fühle mich gut und fange wieder mit leichtem Training an. Dies heißt allerdings nicht, dass ich auf Biegen und Brechen erneut in den Profizirkus zurückkehren will. Es stehen weitere Tests und Untersuchungen an. Erst wenn die Diagnose steht, werde ich mich entscheiden. Hier spielen viele Parameter eine Rolle: Meine körperliche Verfassung, der Rat der Ärzte, die Mannschaft, die Familie», erklärte Kirchen der Zeitung «Luxemburger Wort».
«Eine definitive Entscheidung, wie es weitergeht, werde ich im Dezember treffen. Vorher nicht», sagte er dem «Tageblatt». Sein Vertrag bei Katjuscha läuft Ende 2011 aus. Wenn er bis Dezember 2010 inaktiv bleibt, was wegen seines aktuellen Gesundheitszustandes feststeht, liefe sein Kontrakt aber vorzeitig ab, «und ich könnte theoretisch wechseln», erklärte der zweifache Tour-Etappensieger, der nach seinem Kollaps in der Schweiz drei Wochen im Krankenhaus lag.
Für eine Karriere-Fortsetzung hat ihm Teamchef Andrej Tschmil bereits die Rote Karte gezeigt. «Es ist unverantwortlich, wieder Rennen fahren zu wollen, wenn man im Juni beinahe gestorben wäre. Es ist wie eine Bombe, die jederzeit explodieren könnte», hatte der Ex- Profi am Wochenende der belgischen Zeitung «Het Nieuwsblad» gesagt.