Berlin/Freiburg (dpa) - Nach den jüngsten Doping-Anschuldigungen des Heidelberger Molekular-Biologen Werner Franke wird es nicht zu neuen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Freiburg kommen.
«Spekulationen helfen einer Ermittlungsbehörde nicht. Wenn es sachdienliche Hinweise gibt, wären wir natürlich daran interessiert», sagte der zuständige Staatsanwalt Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Freiburger Behörde ermittelt gegen die ehemaligen Teamärzte und Mediziner der Freiburger Uni-Klinik, Lothar Heinrich und Andreas Schmid.
Anti-Doping-Aktivist Franke hatte in einem Interview von hr-INFO die Überzeugung geäußert, dass zumindest der komplette Tour-de- France-Kader des T- Mobile-Teams 2006 in der Freiburger Uni-Klinik unerlaubte Blut-Transfusionen erhalten habe. «Nach meinen Informationen war das gesamte T-Mobile-Team dort gelegen und wurde per Infusion vollgemacht mit eigenen roten Blutkörperchen. Das wird aber bis heute als so staatsgefährdend angesehen, dass hier einfach nicht durchermittelt wird», sagte der Krebsspezialist .
Stimmen Frankes Informationen, beträfen die Vorwürfe auch Michael Rogers, den heutigen Kapitän des T-Mobile-Nachfolgers High Road, und den zweifachen Tour-Zweiten Andreas Klöden, der 2007 zu Astana wechselte und dort weiter unter Vertrag steht. Beide standen 2006 an der Seite Jan Ullrichs im Tour-Kader der Bonner. Der Wahlschweizer Klöden ließ eine Beteiligung am Doping-System unter T-Mobile-Regie dementieren. Der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Rogers hat Doping mehrfach abgestritten.