Harrogate (rad-net) - Marco Brenner hat bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Harrogate im Einzelzeitfahren der Junioren die Bronzemedaille gewonnen. Weltmeister wurde Antonio Tiberi aus Italien mit sieben Sekunden Vorsprung vor Enzo Leijnse (Niederlande). Brenner wies sieben Sekunden Rückstand auf.
Brenner startete schnell und fuhr Bestzeiten, vielleicht war sein Beginn aber etwas zu schnell, denn auf der zweiten Runde des 13,7 Kilometer langen Rundkurses büßte er etwas Zeit ein. Dennoch fuhr der 17-Jährige in 38:40 Minuten eine ganze starke Zeit, die ihm in seinem ersten U19-Jahr direkt seine erste WM-Medaille einbrachte.
«Ich bin super zufrieden mit der Bronzemedaille. Ich bin das Rennen sehr schnell angegangen, hatte nach der ersten Runde die schnellste Zeit von allen. In der zweiten Runde wurde ich langsamer, da fehlte mir einfach noch die Rennhärte. Es war wie erwartet ein hartes Zeitfahren. Die Kurven waren schwer zu fahren, gerade am Anfang. Als ich gestartet bin waren die Kurven noch sehr nass», so Brenner nach dem Rennen.
Eine gute Leistung zeigte auch Michel Heßmann, der mit 27 Sekunden Rückstand den fünften Platz belegte. «Ich habe mit einer Medaille geliebäugelt. Darum war ich erstmal enttäuscht. Aber der fünfte Platz ist ein sehr solides Ergebnis. Auf der Geraden konnte ich extrem gut durchdrücken, in den Kurven habe ich aber etwas Zeit verloren», erklärte Heßmann.
Derweil wurde der Pechvogel des Tages am Ende der Glückspilz des Tages: Tiberi hatte noch auf der Startrampe einen Defekt an seiner Zeitfahrmaschine zu beklagen. Doch er blieb ruhig. Er wechselte auf sein Ersatz-Zeitfahrrad und ließ sich auch nicht von den rund 25 Sekunden Zeitverlust beunruhigen und wurde nicht hektisch. Meter für Meter machte er an Boden gut und holte sich den WM-Titel. «Tiberi ist ein verdienter Sieger, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass er noch Defekt hatte und dann wieder aufholen konnte», sagte Brenner.
«Das ist ein fantastischer Sieg für mich», sagte Tiberi. «Die Kurbel brach bei meinem ersten Antritt ab und in diesem Moment musste ich in meinem Kopf umschalten. Zuerst dachte ich, alles sei verloren, aber ich habe bis zum Schluss alles gegeben. Als ich die Zwischenzeiten sah, stellte ich fest, dass ich ein außergewöhnliches Comeback gemacht hatte. Um ehrlich zu sein, habe ich meinen Landsmann Andrea Piccolo vor mir gesehen, weil ich ihn dieses Jahr bis heute noch nie besiegt hatte.» Piccolo belegte den sechsten Platz mit 30 Sekunden Rückstand.