Aschaffenburg (rad-net) - Ab kommenden Freitag ist es endlich soweit, dass die Hallenradsport-Weltmeisterschaften in Aschaffenburg stattfinden. Bundestrainer Dieter Mautes Statement scheint glasklar: «Wir waren in den letzten Jahren die stärkste Nation - und wollen diese Position in Aschaffenburg verteidigen.» Maute konkretisiert seine Aussage und setzt als Ziel: «Wir peilen im Kunstradfahren alle Titel und alle Silbermedaillen an.»
Die Athleten des BDR starten durchweg als Favoriten. Das trifft für die 1er Männer mit dem Lokalmatadoren und sechsmaligen Champion David Schnabel sowie Vize-Weltmeister Florian Schnabel ebenso zu, wie für die Power-Frauen Corinna Hein und Sandra Beck.
Im 2er der Frauen peilen Katrin Schultheis und Sandra Sprinkmeier WM-Titel Nummer 5 an. Die Konkurrenz kommt aus Baden-Württemberg von den Weltmeisterinnen 2010 Jasmin Soika und Katharina Wurster. In der Offenen Klasse reichen die
Geschwister Luisa und Benedikt Bassmann sowie die Gronbach-Brüder Oliver und Daniel die höchsten Punktewertungen ein, errechnet aus den Schwierigkeitsgraden ihrer Kür. Die Herausforderer vor allem aus den Nachbarländern sowie aus Asien müssen sich strecken, können in Aschaffenburg aber ihrerseits Fortschritte dokumentieren. Im 4er der Frauen will das bayerische Quartett des RSV Steinhöring seinen WM-Titel verteidigen.
Krachende Crashs mit der Bande, demolierte Bikes und Gelbe Karten gehören zu diesem Sport wie Lenkerhandstände bei den Velo-Artisten. Marco Rossmann und Jens Krichbaum vertreten hier den Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Gegen Schweizer, Österreicher und Tschechen aber zählt jedes Tor – um das hohe Ziel «der Final-Teilnahme», so Rossmann, zu erreichen. Das Duo aus Darmstadt-Eberstadt hatte in allerletzter Sekunde sein WM-Ticket gelöst. Jetzt macht sich eine Hundertschaft an Fans aus Südhessen auf die Socken. Ausgerüstet mit T-Shirts in leuchtenden Farben und jeder Menge Slogans.
Konkurrenzfähig aber ist Phonstärke der Eidgenossen. Das Duo aus Altdorf mit Roman Schneider und Dominik Planzer kombiniert im Takt der Kuhglocken, gewann das letzte Weltcupturnier. Titelverteidiger ist jedoch Österreich mit Dietmar Schneider und Patrick Schnetzer. Der zweiten deutschen Mannschaft mit Uwe Berner und Matthias König, den Weltmeistern von 2010, fiel nur die undankbare Rolle der Reservisten zu.