San Benedetto (dpa) - Knapper geht es nicht: Der Italiener Stefano Garzelli hat zeitgleich vor seinem Landsmann Michele Scarponi die 48. Auflage der Fernfahrt Tirreno-Adriatico gewonnen.
Der Giro-Gewinner aus dem Jahr 2000 holte im letzten Zwischensprint seinen Zwei-Sekunden-Rückstand auf Scarponi auf, der vor zwei Jahren eine 15-monatige Dopingsperre abgesessen hatte. Zum dritten Mal in der Geschichte der italienischen Fernfahrt erreichten zwei Radprofis zeitgleich das Ziel, so dass die Punkte Garzellis und Scarponis aus allen Etappen gezählt werden mussten.
Als bester deutscher Radprofi belegte Markus Fothen aus Kaarst vom Milram-Team Rang 17. Den letzten Tagessieg nach 164 Kilometern verbuchte in San Benedetto der Norweger Boasson Hagen, der den Massensprint vor dem Italiener Alessandro Petacchi gewann.
Die Bilanz des einzigen deutschen ProTour-Teams war durchwachsen: Dem erfreulichen Etappensieg zum Auftakt durch Milram-Kapitän Linus Gerdemann folgten Krankheits- und Sturzpech. Der Etappensieger musste wegen einer Magen-Darm-Infektion ausscheiden, sein Team-Kollege Fabian Wegmann musste gar nach einem Schlüsselbeinbruch passen.
Der Brite Mark Cavendish verfehlte einen Etappensieg und hatte im Finale sogar einen leichten Sturz zu verdauen. Im Hinblick auf den ersten Frühjahrs-Klassiker in Mailand sind seine Aussichten wohl weiter geschrumpft. Ob er nach langwierigen Zahnproblemen in der Verfassung ist, seinen Vorjahres-Erfolg bei Mailand-San Remo zu verteidigen, ist fraglich.