Das Rundfahrt-ABC nennt die wichtigsten Fakten vor dem Start.

Auftakt: Die 34. Thüringen Ladies Tour erlebt erstmals ihren Beginn im Nachbar-Bundesland Bayern. In Hof fand gestern Abend zunächst die traditionelle Teampräsentation statt. Heute ist die oberfränkische Stadt Schauplatz für Start und Ziel der ersten Etappe.

Bergetappe: Zu den Höhepunkten der Rundfahrt zählt die Etappe in Dörtendorf, bei der der berüchtigte «Hanka-Berg» – benannt nach Ex-Siegerin Hanka Kupfernagel und knapp 1000 Meter lang und mit einer Steigung von teilweise 16 Prozent garniert – am Himmelfahrtstag fünf Mal bezwungen werden muss.

Corona: Nach zwei Jahren Corona-Pandemie läuft die Auflage 2022 ohne Einschränkungen. 2020 wurde die Rundfahrt abgesagt, Im Vorjahr gab es viele Auflagen. Es gelten aber weiter die üblichen Hygiene-Regeln (A-H-A). An ausgewiesenen Stellen kann eine Maske Pflicht sein.

Direktorin: Vera Hohlfeld leitet seit 2010 als Tour-Chefin die Geschicke der Thüringen-Rundfahrt, der heutigen Thüringen Ladies Tour. Die 50-jährige Unternehmerin aus Erfurt war selbst erfolgreiche Straßen-Radsportlerin und belegte bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta (USA) den vierten Platz. Bei zwölf Teilnahmen gelangen Hohlfeld sieben Etappensiege bei «ihrer» Rundfahrt.

Etappenorte: Nach dem Start im fränkischen Hof erreicht die Rundfahrt am zweiten Tag Thüringen und führt über Gera, Dörtendorf, Schleiz, Gotha am 29. Mai zum Zielort in Altenburg.

Favoritinnen: Für einige Fahrerinnen ist die Thüringen Ladies Tour der Wiedereinstieg in die Saison nach einer kurzen Rennpause, für andere Sportlerinnen einer der Jahreshöhepunkte. Die zweimalige Gesamtsiegerin Lisa Brennauer fuhr in diesem Jahr bisher wenige Rennen, gehört aber als starke Allrounderin zu den Top-Favoritinnen.

Gutschriften: Die schnellsten Sprinterinnen werden wieder extra belohnt – mit einem pinken Trikot. Bei den Sprintwertungen und den Zielankünften werden Punkte verteilt, die über die Trägerin des Trikots entscheidet. Auch werden bei diesen Sprints Zeitgutschriften vergeben, die in das Gesamtergebnis einfließen. Im Zielsprint gibt es beispielsweise zehn Sekunden Gutschrift, unterwegs drei Sekunden.

Höhenmeter: Während der Rundfahrt sind insgesamt 7538 Höhenmeter zu bewältigen. Neben dem «Hanka-Berg» in Dörtendorf fordert auch die Schlussetappe in Altenburg noch einmal alle Fahrerinnen.

International: Nicht nur für die deutschen Fahrerinnen ist die Thüringen-Rundfahrt ein Highlight. Dieses Jahr starten allein zwölf ausländische Teams, darunter BikeExchange-Jayco aus Australien, Arkéa aus Frankreich und Lotto-Soudal aus Belgien.

Journalisten: Die Thüringen Ladies Tour lockt jedes Jahr auch zahlreiche Journalisten nach Mitteldeutschland. In diesem Jahr liegen unter anderem auch Anmeldungen aus den Niederlanden vor.

Kinder: Neben der Rundfahrt gibt in den Etappenorten natürlich umfangreiche Rahmenprogramm mit Side-Events. Zum Beispiel die «Laufrad Champions», bei denen Kinder zwischen drei und sechs Jahren eine 300 Meter lange Strecke mit dem Laufrad absolvieren können.

Länge: 695,6 Kilometer stehen in sechs selektiven und profilierten Etappen für die Fahrerinnen auf dem Programm. Die «Königsetappe» mit einer Länge von 133 Kilometern ist der fünfte Tagesabschnitt «Rund um Gotha».

Mannschaften: 17 Mannschaften gehen bei der 34. Auflage ins Rennen. Bis zu sechs Fahrerinnen können je Mannschaft an den Start gehen.

Olympiasiegerinnen: Mit Lisa Brennauer und Franziska Brauße (beide Ceratizit-WNT) stehen zwei deutsche Fahrerinnen am Start, die im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen sowie den Welt- und Europameisterschaften gemeinsam jeweils die Goldmedaille in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn gewonnen haben. Beide haben aber auch ihre Klasse auf der Straße mehrfach bewiesen.

Preisgelder: Die Thüringen Ladies Tour gehört in diesem Jahr zur «Women's ProSeries» des Weltradsportverbandes UCI und damit zur zweithöchsten Kategorie. Ausgeschüttet werden rund 34.000 Euro an Preisgeldern. Ein Etappensieg wird mit 605 Euro honoriert, der Rundfahrt-Gesamtsieg bringt 2800 Euro ein.

Rekordsiegerinnen: Die Schwedin Emma Johansson (2015, 2013, 2011) und die Deutsche Judith Arndt (2012, 2008, 2007) konnten bislang jeweils dreimal die Rundfahrt gewinnen. Zu den beiden aufschließen könnte Lisa Brennauer. Die Allgäuerin trug sich 2017 und 2018 in die Siegerliste ein.

Sicherheit: Die Polizei in Thüringen und auf der ersten Etappe die Polizei in Bayern sorgen zusammen mit den Etappenorten sowie weiteren Helfern für die Sicherheit der Fahrerinnen auf der Strecke und sperren die Strecke ab.

TV-Übertragung: Erstmals in der Geschichte der Rundfahrt sind umfangreiche Live-Übertragungen aller Etappen geplant. Der Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) zeigt etwa die letzten 45 Minuten im Fernsehen. Eike Papsdorf ist als Kommentatorin vorgesehen, Steffi Benke ist die Moderatorin vor Ort. Petra Roßner, 1987 selber Rundfahrt-Gesamtsiegerin und seit Anfang des Jahres Landestrainerin in Berlin, ist die Expertin am Mikrofon. Die Internet-Portale GCN und Vimeo bieten Internet-Streams an.

Ukraine: Mit Yuliia Biriukova, die für das französische Team Arkéa fährt, ist eine Sportlerin aus der Ukraine für den Start gemeldet. Die 24-Jährige stammt aus Lviv.

Volunteers: Nichts geht ohne Volunteers – auch nicht bei der 34. Thüringen Ladies Tour. Rund 70 freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützen Rundfahrt-Direktorin Vera Hohlfeld in vielfältigen Bereichen, beim Auf- und Abbau oder als Chaperon bei der Doping-Kontrolle.

Wertungtrikots: Bei der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt werden neben dem Gelben Trikot für die führende Fahrerin in der Gesamteinzelwertung sechs weitere Wertungstrikot vergeben: Sprintwertung, Bergwertung, Beste Nachwuchsfahrerin, Aktivste Fahrerin, Etappensiegerin und Beste Club-Fahrerin.

Zuschauer: An den Strecken sowie in den Start- und Zielbereichen sind Zuschauer dieses Jahr wieder herzlichen willkommen.