Loriol-sur-Drôme (rad-net) - John Degenkolb hat auf der fünften Etappe der Tour de l'Avenir seinen zweiten Tagessieg bei der U23-Rundfahrt durch Frankreich eingefahren. Im Spurt einer siebenköpfigen Spitzengruppe, die sich im Finale auf fünf dezimierte, setzte der 21-jährige Deutsche sich gegen den Spanier Jesús Herrada Lopez und den Portugiesen Nelson Oliveira durch.
Gleich zu Beginn der Etappe mussten die Rennfahrer zwei Bergwertungen der dritten und zweiten Kategorie bewältigen, wodurch das Hauptfeld schon nach rund 30 Kilometern auf 35 Mann geschrumpft war. Aus dieser Gruppe Heraus attackierte die entscheidene Spitzengruppe und konnte einen Maximal-Vorsprung von 1:20 Minuten aufbauen. Die Flucht der Ausreißer musste bei Kilometer 85 gestoppt werden, da durch ein Unwetter, welches am Mittwoch ignoriert wurde und zu vielen Stürzen bei der Tour de l'Avenir führte, ein Baum auf die Straße gekippt wurde. Als der Baum nach zehn Minuten von der Straße gerückt war, konnten die Fahrer mit den alten Zeitabständen wieder auf die Strecke gehen. An der letzten Bergwertung des Tages zwölf Kilometer vor dem Ziel griff dann der U23-Vizeweltmeister im Einzelzeitfahren Oliveira an, zunächst konnte nur Degenkolb folgen, der Rest der Gruppe schloss aber wieder auf, sodass der Sieg im Sprint entschieden wurde.
«John ist heute ein super Rennen gefahren. Was die Jungs hier leisten ist aller Ehren wert, das macht richtig Spaß. Allerdings wird es sehr schwer, das Ergebnis zu halten, da die morgige Etappe eine schwere Bergankunft aufweist und das abschließende Bergzeitfahren auch nochmal den Schlussanstieg hinauf geht», sagte Bundestrainer Patrick Moster.
Im Gesamtklassement rutschte Degenkolb durch seinen Ausreißversuch auf dem 153 Kilometer langen Teilstück aus dem Zentralmassiv heraus vom zwölften auf den sechsten Rang vor und liegt nun 1:05 Minuten hinter Yannick Eijssen aus Belgien. Der Freiburger David Rösch behielt seinen vierten Platz bei. Seinen Vorsprung in der Wertung um das Grüne Trikot baute Degenkolb mit 123 Zählern nun auf 42 Punkte auf Michael Matthews aus Australien aus.