Namur (rad-net) - Mit Platz 27 beim Cross-Weltcup im belgischen Namur zeigte sich der Deutsche Cross-Meister Philipp Walsleben aus Kleinmachnow nach seiner krankheitsbedingten Zwangspause zufrieden.
Der Regen der vergangenen Tage hatte die Weltcup-Strecke im belgischen Namur teilweise knöchelhoch aufgeweicht, Temperaturen um den Gefrierpunkt ließen den aufspritzenden Matsch noch ein paar Grade kälter wirken: «Dabei wäre die Strecke alleine durch ihre vielen Anstiege und steilen Abfahrten schon herausfordernd genug», so Walsleben nach dem Rennen. 1:07:13 Minuten hatte sein erstes Rennen nach zwei Monaten Zwangspause gedauert, 4:09 Minuten länger als der Sieger und ehemalige belgische Weltmeister Sven Nys.
«Ich bin froh, dass meine Leistung hinten raus nicht eingebrochen ist«, meinte Walsleben, der die zweite Rennhälfte mit konstanten Rundenzeiten absolviert hatte und sich so als bester Deutscher den 27. Platz gesichert hatte. Mehr Schwierigkeiten hätte ihm nach der langen Abstinenz die Fahrtechnik bereitet: «Die Bewegungen sind noch nicht so geschmeidig, das Gefühl fürs Rad ist noch nicht so ganz wieder da», betonte Walsleben. «Das hat mich pro Runde sicherlich ein paar Sekunden gekostet. Aber das kommt wieder», zeigte er sich zuversichtlich.
Schließlich geht es jetzt in die heiße Phase der Cross-Saison 2011/12: schon am Dienstag ist ein kleinerer Wettkampf im niederländischen Surhuisterveen, ehe am Freitag, dem Tag vor Heiligabend, in Diegem die traditionellen Weihnachtsrennen beginnen. Und schon am Montag, dem zweiten Weihnachtsfeiertag findet der nächste Weltcup auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs in Heusden-Zolder statt; in der Weihnachtswoche folgen am Mittwoch, Freitag und Sonntag, dem Neujahrstag weitere Rennen in Belgien. «Da ist keine Zeit für Weihnachten», ist Walsleben ein wenig traurig.
Nachdem er seine Zytomegalie-Infektion auskuriert hatte, war Walsleben mit dem Team nach Spanien gereist, um dort vor allem Grundlage zu trainieren. «Was mir aber fehlt, ist die Spritzigkeit, die man bei Cross-Rennen braucht. Und die holt man sich am besten in den Wettkämpfen.» Deswegen sei er zuversichtlich, gestärkt aus der Weihnachts-Saison hervorzugehen: «Die Chance, mich dabei kaputt zu fahren, schätze ich als relativ klein ein. Ich habe eine gute Grundlage, auf die ich aufbauen kann. Und auch in den vergangenen Jahren bin ich aus den Rennen zum Jahreswechsel immer gestärkt hervorgegangen.»
Ob das aber schon reicht, um ausgerechnet bei seiner Heim-DM am 08. Januar in Kleinmachnow seinen Titel gegen einen starken Christoph Pfingsten aus Potsdam verteidigen zu können. «Natürlich wird das schwer», räumt Walsleben ein, «aber ich kann es im Moment nicht ändern. Ich kann nur versuchen, mein Bestes zu geben. Ob es dann schon für die Deutsche Meisterschaft reicht, wird man sehen. Mein Ziel ist einfach, bei einem der großen internationalen Rennen im Januar nochmal ganz weit nach vorne zu fahren.»